Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung kommt in seiner jüngsten Lageanalyse zum Schluss, könnten schon bald nicht nur bei Gas und Strom, sondern auch bei Heizöl, Benzin und Diesel entstehen. «Die Versorgung der Schweiz mit Mineralölprodukten hat sich verschlechtert, aufgrund der massiven Verschlechterung der Bahntransporte im nördlichen Ausland, dem weiter fallenden Rheinpegel und einem Anstieg der Heizöl-Nachfrage», heisst es in dem
Bericht. Die Versorgung mit allen Mineralölprodukten sei «gegenwärtig knapp gesichert». Findet insbesondere bei der Bahnversorgung aus dem Ausland keine Verbesserung statt, so werde dies «innert Kürze zu einer Unterversorgung bei den Mineralölprodukten führen.»
Die Schweiz hat, anders als für Gas, für Heizöl, Benzin und Diesel Pflichtlager, die für viereinhalb Monate reichen, bei Kerosin gibt es ein Pflichtlager für drei Monate. Bei einer Zuspitzung der Lage würden diese freigegeben.
Die Verfügbarkeit sei in der Schweiz nicht gefährdet, wird Roland Bilang, Direktor des Treibstoffimporteurverbandes, in der NZZ zitiert. Es komme immer wieder vor, dass die Pflichtlager angezapft würden, etwa im Sommer 2018, als der Rhein sehr wenig Wasser führte und eine Explosion in einer süddeutschen Raffinerie den Import beeinträchtigte.
Allerdings hat auch der Aufruf des Bundes, Heizöl zu beschaffen, die Nachfrage zusätzlich erhöht. Industriebetriebe, die von Gas auf Heizöl umstellen können, füllen ihre Heizöllager.