Das Geschenkgeschäft am Valentinstag und an Ostern lief für Lindt & Sprüngli gut. (Lindt & Sprüngli/zVg)
Lindt & Sprüngli hat im ersten Halbjahr 2022 Schokolade im Wert von 1,99 Milliarden Franken verkauft. Das ist ein organisches Plus von 12,3 Prozent, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der EBIT stieg um 33,4% auf 185,2 Mio. Franken. Der Reingewinn verbesserte sich um 36,2% auf 138,4 Mio. Franken.
Haupttreiber des Wachstums waren dabei laut Mitteilung zu etwa gleichen Teilen Volumenwachstum und Preiserhöhungen. Lindt profitierte ausserdem davon, dass sich die Konsumenten vermehrt teure Premium-Schokolade leisten - ein Segment, in dem die Firma führend ist.
Zweistelliges Wachstum in Nordamerika
Zulegen konnte Lindt in allen Regionen. In der Region Nordamerika, zu der neben den USA auch Kanada gehören, stieg der Umsatz organisch um 15,2% auf 739,1 Mio. Franken. «Der nordamerikanische Markt wurde damit zum absolut stärksten Wachstumstreiber im Unternehmen», schreibt Lindt. Das Nordamerika-Geschäft ist für knapp 40 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich. Laut Mitteilung sind die beiden Marken Lindt und Ghirardelli überdurchschnittlich gewachsen. Die dritte Marke, das Sorgenkind Russell Stover, konnte den Umsatz hingegen lediglich «etwa auf Vorjahresniveau» halten. Russell Stover hatte in der Vergangenheit Mühe gehabt, genügend Fachkräfte zu finden. Die Situation bei der Rekrutierung von Mitarbeitenden sowie bei den Lieferketten sei inzwischen besser geworden. Damit sei die Basis für künftiges Wachstum gelegt, so Lindt.
Im Segment «Europa» erzielte Lindt eine organische Umsatzsteigerung von 9,1% auf 980,1 Mio. Franken. Die Kernmärkte Deutschland und Italien seien dank des guten Ostergeschäfts zweistellig gewachsen. Auch der Schweizer Markt verzeichnete laut Mitteilung gute Umsatzzuwächse und hat speziell an den Geschenkanlässen zugelegt.
Das Segment «Rest der Welt» steigerte den Umsatz organisch um 16,9% auf 272,5 Mio. Franken. Dabei profitierte das Duty-Free-Geschäft davon, dass weltweit wieder mehr Menschen fliegen.
Es wird weitere Preiserhöhungen geben
Als Folge der starken Kostensteigerungen im ersten Halbjahr, vor allem bei Verpackungsmaterial, Logistik, Energie und einigen Rohmaterialien wie Zucker oder Milchpulver musste Lindt in den meisten Ländern die Preise erhöhen. Trotz Effizienzsteigerungen in der Produktion werde der anhaltende inflationäre Kostendruck auch zu weiteren Preiserhöhungen führen, schreibt Lindt weiter.