Nestlé-Chef Mark Schneider. (zVg)
«Wenn man nur einen oder zwei Lieferanten für bestimmte Güter hat, wird es schwierig zu verhandeln», erklärte CEO Mark Schneider am Donnerstag. Aber man könne nicht einfach vom einen auf den nächsten Tag neue Partner hinzunehmen.
«Vorher muss man sie qualifizieren, um sicher zu sein, dass ihre Produkte alle Qualitätsanforderungen erfüllen», so Schneider. Das brauche seine Zeit, und Nestlé gehe dabei sehr gründlich vor.
«Die Preise sind aktuell natürlich sehr hoch», sagte Schneider. Aber dass benötigte Komponenten ganz ausfallen würden, sehe man aktuell trotz der angespannten Lieferketten nicht. Mängel gebe es allerdings schon, etwa bei der Herstellung von Tierfutter in den USA. «Der Markt für tierische Nebenprodukte ist aktuell sehr knapp.»
Gas kein grosses Problem
Nebst den Lieferkettenproblemen sind aktuell auch die Energiepreise für höhere Kosten verantwortlich. Nestlé spürt diese deutlich, etwa beim Transport per Schiffsfracht. «Und auch einige unserer Verpackungsmaterialien, insbesondere PET, entwickeln sich im Gleichschritt mit den Ölpreisen, weil sie ja petrochemisch hergestellt werden», sagte er.
Darum sei der Ölpreis «ein wichtiger Indikator und natürlich ein Hauptgrund für die Inflation, die wir in diesem Frühling mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs gesehen haben». Auf Gas ist der Konzern hingegen weniger stark angewiesen. Manche Fabriken würden zwar mit Gas betrieben, aber das sei kein gewichtiger Anteil, sagte Schneider.