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«Die Rebe leidet gerne, aber es gibt Grenzen»

Im Wallis beginnen einzelne Winzer nächste Woche bereits mit der Weinlese. Die Reben sind laut dem Branchenverband gesund, auch wenn sie unter Wassermangel leiden. Extreme Bedingungen wie die starken Regenfälle im letzten und die Hitzeperiode in diesem Sommer zwingen die Winzer aber zu Umstellungen.

(swisswine.ch)

2021 begünstigten Nachtfröste im April und starke Regenfälle im Sommer Pilzkrankheiten wie Falschen und Echten Mehltau. Die daraus resultierende Weinernte war mengenmässig die schlechteste seit 1957. In diesem Jahr ist es die Hitzewelle, mit welcher die Winzer zu kämpfen haben.
Trotzdem ist der Walliser Branchenverband Wein und Rebe zuversichtlich. Es sehe gut aus für die diesjährige Ernte, sagt ihr Präsident, Yvan Aymon, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Reben seien gesund, auch wenn sie unter Wassermangel litten.
Einige Gemeinden konnten sich laut Aymon auf die Suonen - die historischen Bewässerungskanäle - verlassen, andere jedoch hätten die Bewässerung verboten. «Die Rebe leidet gerne, aber es gibt Grenzen», fügt Aymon hinzu.
Längerer Wasserstress und grosse Hitze wirken sich auf die Reifung, den Zucker- und Säuregehalt sowie den Ertrag aus. «Die Wahl des Zeitpunkts der Weinlese hängt dann von jedem Einzelnen ab, vor allem davon, welchen Wein er produzieren möchte», erklärt Didier Joris, Winzer und Önologe aus Chamoson. Er wird bereits nächste Woche mit der Ernte seines 46. Jahrgangs beginnen, weil er «eine gewisse natürliche Frische in den Trauben bewahren will».
Bewässerung überdenken
Die sich häufenden extremen Bedingungen zwingen die Winzer dazu, sich anzupassen. Der Kanton will in den nächsten zehn Jahren fast 150 Millionen Franken investieren, um die Branche dabei zu unterstützen. Begleitet wird die Umstellung von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für die landwirtschaftliche Forschung.
«Wir gehen auf trockenere Sommer zu, aber es ist noch nicht klar, ob die Frühlinge eher warm und trocken oder warm und feucht sein werden. Wir untersuchen alle Szenarien. Früher oder später wird man die Bewässerung eines Teils der Weinberge überdenken müssen», sagt der Forscher Vivian Zufferey, der bei Agroscope für Weinbau zuständig ist.
Wasser sparen
Idealerweise sollten die Winzer die Bodenbeschaffenheit und den Wasservorrat gut kennen, um die richtige Rebsorte am richtigen Ort zu pflanzen. Es gibt bereits heute Instrumente, die es erlauben, den Wasserbedarf der Reben in Echtzeit zu kennen, um die Bewässerung anzupassen. Diese Methode wird schon von einigen Winzern angewendet.
Der Bund startet laut Zufferey derzeit zudem grosse Projekte, um die Effizienz der Wassernutzung zu verbessern. Dies geschieht insbesondere durch die Unterstützung der Installation von Tropfbewässerung anstelle von Beregnung, aber auch durch die Suche nach Lösungen, um kein Trinkwasser verwenden zu müssen: «Wenn sich Jahre wie 2022 häufen, muss man Wasser sparen können», unterstreicht Zufferey.
Sorten mit grosser Resistenz
Agroscope hat in den letzten zwanzig Jahren zudem Divico entwickelt, eine rote Rebsorte mit grosser Resistenz gegen Falschen und Echten Mehltau. Diese Sorte hat sich 2021 etwa bei Didier Joris, der die Rebe keltert, bewährt.
Um die Weinberge langfristig zu retten, wäre es laut dem Rebengenetiker José Vouillamoz auch von Vorteil, wieder vermehrt auf Rebsorten wie Heida, Amigne, Arvine oder Rèze zu setzen, die seit mehreren Jahrhunderten im Wallis heimisch sind. Diese hätten in der Vergangenheit bereits eine gewisse Anpassungsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen bewiesen.

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