Der Convenience-Hersteller Orior steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 5,9% auf 309,2 Millionen Franken. Das organische Wachstum betrug 7,7%, der Wechselkurseffekt -1,8%. Wachstumstreiber waren im Segment Convenience mit den Marken Fredag, Le Patron, Pastinella und Biotta die Kategorien Plant-based, Regionalität und Bio, wie das Unternehmen mitteilt. Im Segment International mit der Tochter Casualfood konnte Orior in den Benelux-Staaten wachsen und seit April auch in der Reisegastronomie. Im Segment Refinement (Fleischverarbeitung) mit den Marken Rapelli, Spiess und Möfag stagnierte der Umsatz.
Die gestiegenen Inputkosten habe man teilweise kompensiert mit vorausschauendem Einkaufsmanagament und schrittweiten Preisanpassungen ab Frühling 2022, heisst es weiter. Der EBITDA sank im ersten Halbjahr von 31,1 auf 30,2 Mio. Franken, der EBIT stieg um 2% auf 17,5 Mio. Franken. Das Konzernergebnis beträgt 13 Mio. Franken und liegt 3,9% unter dem ersten Halbjahr 2021.
Im Segment Convenience wuchs Orior um 1,6% auf 109,8 Mio. Franken. Neben Plant-based- und Bio-Spezialitäten wuchs auch Biotta dank breiterer Distribution und neuen Säften in Demeter-Qualität. Im Segment Refinement sankt der Umsatz um 0,4% auf 124,7 Mio. Franken. Hauptgrund für den leichten Rückgang ist laut Orior die Normalisierung der Konsumgewohnheiten nach Corona, aber auch Sortimentsanpassungen und fehlende Russlandexporte trugen dazu bei. Auch die Verkäufe von Bündner Spezialitäten nach Frankreich gingen zurück.
Im Segment International wuchs der Umsatz um 19% auf 88,9 Mio. Franken. Zum Segment gehören die Culinor Food Group, Casualfoo, die Biotta-Schwester Gesa und die Kommissionierungs- und Vertriebsplattform Spiess Europe. Casualfood sei auf den Wachstumspfad zurückgekehrt, 70% der Verkaufsstellen seien geöffnet, aber die Einkäufe pro Kunde seien höher. Am neu eröffneten Terminal 2 des Berliner Flughafens konnte Casualfood im August 2022 drei Lokale eröffnen.
Orior habe seit Januar 2022 die gesamte Geschäftstätigkeit in der Schweiz auf klimaneutralen Betrieb umgestellt, heisst es weiter. AB 2025 würden auch die internaionalen Bereiche auf klimaneutralen Betrieb umgestellt. Orior will die Klimaziele durch einen Beitritt zur Science Based Targets Initiative SBTi auf eine wissenschaftliche Basis stellen. Damit werde dann auch die noch nicht systematisch miteinbezogene Wirkung der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette berücksichtigt.
Für das weitere Geschäftsjahr erwartet Orior ein breit abgestütztes organisches Wachstum. Das Unternehmen rechnet mit weiter ansteigenden Kosten und schwierigem Gastronomie- und Hotelleriesegment wegen Personalmangel. Trendkategorien wie Plant-based seien aber auf Wachstumskurs. Bis Ende Jahr soll ein Umsatz von 645 bis 660 Mio. Franken erzielt werden (vorher 639 bis 654 Mio. Franken).
Chief Corporate Affairs Officer Milena Mathiuet wird per 1. September neu in die Konzernleitung der Orior-Gruppe gewählt. Mathiuet verantwortet Investor Relations und Corporate Communications sowie den Bereich ESG (Environment, Social, Governance).