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«Gas- und Strommang beschäftigt uns täglich»

Die Migros befasst sich stark mit den möglichen Folgen von Gas- und Strommangel. Im Krisenfall würde die Migros-Industrie die Sortimente reduzieren, erklärte CEO Fabrice Zumbrunnen gegenüber dem «Blick».

Der Gas- und Strommangel beschäftige ihn und den Migros-Krisenstab täglich, sagte Migros-CEO Fabrice Zumbrunnen im Interview mit dem «Blick». Bei der Migros-Bäckerei Jowa etwa habe man Gasheizungen. Bei der Molkerei ELSA hingegen wurde die Dampferzeugung 2017 von Gas auf Pellets umgerüstet. «Wir prüfen jetzt, wo eine Umstellung Sinn macht und wir diese beschleunigen können.»
Migros helfe auch mit vielen pragmatischen Entscheidungen mit, Strom zu sparen, etwa mit dem Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung.
Die Migros sei systemrelevant und trage Verantwortung in der Landesversorgung, sagte Zumbrunnen weiter. Wenn der Strom zeitweise ausfalle, müssten trotzdem ausreichend Lebensmittel zur Verfügung stehen. «Fliesst weniger Gas und Strom, müssen wir die Produktionszeiten verkürzen und entscheiden, was weniger oder gar nicht mehr hergestellt wird.» So würden dann bei der Jowa statt zahlreicher verschiedener Brotsorten nur noch deren fünf produziert, es könnte mehr produziert werden, weil die Umstellungs- und Reinigungszeiten kürzer wären. Das Patisserie-Sortiment würde reduziert, weil es nicht lebensnotwendig sei. Ähnliche Überlegungen gebe es für andere Sortimente.
Stromausfälle von ein paar Minuten könnte die Migros gemäss Zumbrunnen selber überbrücken, bei Ausfällen von zwei bis drei Stunden würden sich viele Produkte noch retten lassen. Bei Strommangel über mehrere Tage hinweg müssten Filialen geschlossen werden.
Die Migros trägt die steigenden Energiekosten laut Zumbrunnen derzeit selber. «Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden so lange wie möglich davon verschonen.» Man habe auch beim ersten Teuerungsschub im Frühjahr die Preise erst Monate später erhöht. Insgesamt liege die Teuerung bei der Migros derzeit bei über 2% im Vergleich zum Vorjahr. In der Schweiz liegt die Inflation derzeit bei 3,5%. Pasta hat sich stark verteuert, Milchprodukte und Fleisch sind im Schnitt 3% teurer, Obst und Gemüse etwa 1% teurer.
«Zum ersten Mal nehmen wir wahr, dass Kundinnen und Kunden ihr Kaufverhalten ändern und statt zu Premiumprodukten oder Bio-Fleisch vermehrt zu billigeren Artikeln greifen», wird Zumbrunnen zitiert. «Zudem werden mehr Aktionsartikel gekauft.»
Nein zur Massentierhaltungs-Initiative
Zumbrunnen nahm auch zur Massentierhaltungs-Initiative Stellung. «Die Initiative ist unnötig und nicht zielführend.» Die Schweiz sei Vorreiterin beim Tierwohl, die Schweizer Tierhaltungsbetriebe seien im internationalen Vergleich deutlich kleiner. Er glaube auch nicht, dass sich «die Bevölkerung von oben herab diktieren lassen will, was sie zu konsumieren hat.»
Von einem Ja wäre die ganze Branche enorm betroffen, so Zumbrunnen. Heute sei nur einer von zehn Betrieben Bio. Eine Annahme käme einer Revolution gleich.

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