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EZB: Zinserhöhung dürfte erneut hoch ausfallen

An den Finanzmärkten gilt ein grosser Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) am (morgigen) Donnerstag als relativ sicher.

Die Inflation in der Eurozone hatte sich im September auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Die EZB wird nach Einschätzung einer überwiegenden Mehrheit von Ökonomen die Leitzinsen erneut um 0,75 Prozentpunkte anheben. Die Notenbank dürfte damit auf die Rekordinflation in der Eurozone reagieren, die zuletzt eine Jahresrate von fast 10 Prozent erreicht hat.
Letzte Erhöhung im September
Schon im September hat die EZB ihren Leitzins um 0,75 Punkte angehoben. Dies war die stärkste Leitzinsanhebung seit der Einführung des Euro als Buchgeld. Im Juli hatte die EZB erstmals seit dem Jahr 2011 die Zinsen erhöht.
Sollte die EZB nochmals die Zinsen um 0,75 Punkte anheben, dann würde der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bei 2,00 Prozent liegen. Der derzeit wichtigere Einlagensatz würde auf 1,50 Prozent klettern. Zum Einlagensatz können Banken überschüssige Liquidität bei der EZB parken.
Breite Unterstützung für grosse Zinserhöhung
An den Finanzmärkten gilt ein solch grosser Zinsschritt als relativ sicher. «Fast die Hälfte der Ratsmitglieder – und damit sogar noch ein paar mehr als im September – hat in den vergangenen Tagen explizit oder implizit ihre Unterstützung für einen solchen grossen Schritt signalisiert», schreibt Commerzbank-Ökonom Michael Schubert.
«Mit einer deutlichen Zinsanhebung würde die EZB ihren Willen unterstreichen, eine aus Notenbanksicht sehr gefährliche Entankerung der Inflationserwartungen zu bekämpfen.» Umfragen der Notenbank hätten gezeigt, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher merklich über dem Zwei-Prozent-Ziel liegt.
Die Inflation in der Eurozone hatte sich im September auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Konsumentenpreise um 9,9 Prozent. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von 2 Prozent an.
Getrieben wird die Teuerung weiter durch den starken Anstieg der Energiepreise. Aber auch die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, legte zu.
Kein Ende der Erhöhungen
Ökonomen gehen nicht davon aus, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Anschluss an die Zinssitzung ein Ende der Erhöhungen in Aussicht stellen dürfte. «Angesichts der hohen Inflation wird Präsidentin Lagarde allenfalls vage andeuten, dass die EZB zukünftig zu kleineren Zinsschritten übergehen könnte», schreiben die Experten der Commerzbank. Zu einem möglichen Abbau der zur Stützung der Wirtschaft erworbenen Wertpapierbestände dürfte es noch keine konkreten Ankündigungen geben.
Der Kampf gegen die hohe Inflation wird derzeit durch den schwachen Euro erschwert. Der Wechselkurs liegt weiter unter der Parität zum US-Dollar. Rohöl und viele Rohstoffe müssen in Dollar bezahlt werden. Ein stärkerer Dollar macht die Importe teurer und treibt die Inflation im Euroraum an.
Schwächelnde Wirtschaft
Steigende EZB-Leitzinsen könnten den Eurokurs jedoch stützen. Die US-Notenbank hatte früher als die EZB mit ihren Zinserhöhungen begonnen. Die höheren Leitzinsen dort machen den Dollar für Anleger attraktiver.
Erschwert wird die Geldpolitik durch die schwächelnde Wirtschaft. Insbesondere die weiter hohen Erdgaspreise, aber auch weiter bestehende Störungen der Lieferketten belasten die wirtschaftliche Entwicklung.
Die weltwirtschaftliche Umfeld bleibt durch grosse Unsicherheiten geprägt. So ist der Verlauf des Kriegs in der Ukraine ungewiss. Zudem wird die chinesische Wirtschaft durch die harte Corona-Politik belastet. Steigende Leitzinsen könnten die Konjunkturentwicklung zusätzlich dämpfen. Allerdings ist die EZB laut ihrem Mandat vorrangig der Inflationsbekämpfung verpflichtet.

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