Die Uniterre lancierte ihre Kampagne auf dem Bundesplatz. (mos)
«Die Grossverteiler müssen faire Preise zahlen»: Das fordert die Bauerngewerkschaft Uniterre mit ihrer neuen Kampagne, die sie am Donnerstag auf dem Bundesplatz lancierte. Migros und Coop würden 80 Prozent des Detailhandels kontrollieren. Mit ihrer «übergrossen» Macht könnten sie die Preise diktieren und auf Kosten der Produzenten «enorme Gewinnmargen» einnehmen, kritisiert Uniterre.
Mit der Kampagne will Uniterre einerseits die Konsumentinnen und Konsumenten für das Thema «faire Preise» sensibilisieren und sie darüber aufklären, wie die Preisbildung im Detailhandel funktioniert. Uniterre sieht aber auch die Politik in der Pflicht. Diese müsse unfaire Praktiken verbieten und für Transparenz bei den Margen sorgen, sagten die Uniterre-Vertreter auf dem Bundesplatz.
Mehr Transparenz und garantierte Mindestpreise
Uniterre stellt mehrere konkreten Forderungen: So sollen die tatsächlichen Produktionskosten der Lebensmittel in den Preisen berücksichtigt werden. Unfaire Handelspraktiken sollen verboten werden, so müsse verboten werden, unter den Produktionskosten einzukaufen. Weiter brauche es eine bessere Verhandlungsposition für Landwirte und stärkeren Zollschutz, um Billigimporte zu vermeiden. Auch solle die Preisüberwachungsstelle neue Aufgaben übernehmen, um Transparenz über die Preise und Margen entlang der Wertschöpfungskette zu schaffen.
Uniterre fordert zudem obligatorische Verträge mit einem garantierten Mindestpreis, der die Produktionskosten decke. Beim konventionell angebauten Brotgetreide brauche es einen Produzentenpreis von 1 Franken pro Kilogramm Getreide; aktuell liege er bei unter 60 Rappen, sagte Uniterre-Sekretärin Katharina Schatton in ihrer Ansprache.
Die Wertschöpfungskette des Brotweizens steht im Fokus der Uniterre-Kampagne. Man fordere aber faire Produzentenpreise für alle Wertschöpfungsketten, so Uniterre.