25.07.2023
Carrefour plant «Bollwerk gegen die Inflation»
Carrefour will seine Läden umbauen: Kleinere Sortimente, günstigere Präsentation und mehr Eigenmarken sollen tiefere Preise ermöglichen.
Als Antwort auf Inflation und sinkende Kaufkraft will der französische Detailhändler Carrefour ein günstigeres Ladenkonzept einführen und vermehrt Eigenmarken anbieten. Das Unternehmen plant unter dem Projektnamen «Maxi» die europäische Umsetzung eines Modells, das in Südamerika bereits praktiziert wird, wie LZ-net schreibt. Dort führt Carrefour unter der Marke «Atacadao» 270 Grossmärkte, die auf rund 7000 Quadratmetern vor allem Basisartikel als Big Packs und auf Paletten anbieten. In den Verkaufsräumen sind auch Hochlager eingebaut, ferner gehören auch viele Eigenmarkenartikel zum Konzept. Im Herbst 2023 soll der erste umgebaute Laden in Europa eröffnet werden.
Die Grossfläche in der Form von Selbstbedienungs-Warenhäusern bleibe das Herzstück der Carrefour-Strategie, wird CEO und Verwaltungsratspräsident Alexandre Bompard zitiert. Sie müssten jetzt als «Bollwerk gegen die Inflation» den veränderten Kundenbedürfnissen angepasst werden.
Carrefour plant auch, das gesamte Lebensmittel-Standardsortiment um 20% reduzieren und das Nonfood-Sortiment sogar um 40%, wie es weiter heisst. Schliesslich soll auch die Regalfläche für Markenartikel vermindert werden. Carrefour plant eine Erhöhung des Eigenmarkenanteils am Lebensmittelumsatz in den nächsten vier Jahren von 33 auf 40%. Bei Nonfood soll der Anteil von 32 auf 50% wachsen. Vom Umbau erhofft sich Carrefour bis 2026 bereits Einsparungen von rund 4 Milliarden Euro, die jährlichen Gesamtinvestitionen sollen 2 Mrd. Euro betragen. Carrefour erzielte 2021 einen Umsatz von 81,2 Mrd. Euro.