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Die Interprofession du Gruyère (IPG) hat an ihrer Delegiertenversammlung vom 23. November entschieden, die Produktionsmenge ab Januar 2023 um 3% zu reduzieren. Nach den ersten drei Monaten soll die Lage neu analysiert werden. Insgesamt sei man nun wieder in der Situation, in der man vor der Corona-Pandemie gewesen sei, wird IPG-Geschäftsführer Philippe Bardet in der Fachzeitung «Agri» zitiert. Man empfehle den Milchproduzenten, im nächsten Jahr weniger zu produzieren und nicht die gesamte nicht verkäste Menge als Industriemilch zu liefern.
Ausschlaggebend für den Entscheid ist ein Rückgang der Exporte in Europa um 10% gegenüber dem Vorjahr. Entsprechend sind die Gruyère-Lager gefüllt. Der Ukraine-Krieg und die Energiekrise hätten in den Zielländern zu einer Inflation von 8 bis 10% geführt, und es sei sehr schwierig abzuschätzen, wie sich die Verkaufszahlen künftig entwickelten, wird Bardet zitiert. In der Schweiz waren die Gruyère-Verkäufe wechselhaft, mit guten Zahlen im Sommer und sinkenden Verkäufen im September und Oktober wegen der gestiegenen Verkaufspreise.
Der Vorstand der Branchenorganisation (BO) Milch entschied am 16. November eine Erhöhung des A-Milchpreises um 3 Rappen. In der IPG war eine Richtpreiserhöhung aber kein Thema. Der Richtpreis für Gruyère-Milch liege derzeit bei auf einem sehr guten Niveau von 93,95 Rappen pro Kilogramm, wird Bardet zitiert. «Es wäre für die Käsemenge sehr gefährlich, eine erneute Preiserhöhung zu diskutieren.»