03.01.2023
Die Migros war am Reformhaus Müller beteiligt
Anfang Jahr musste die Reformhauskette Müller Konkurs anmelden. Jetzt zeigt sich: Die Migros war indirekt Aktionärin. Hätte sie den Untergang verhindern können?
Anfang Jahr ging die Reformhauskette Müller Konkurs. Alle 37 Filialen in der Schweiz gingen zu, fast 300 Angestellte verloren ihren Job (foodaktuell berichtete). Jetzt berichtet die «Handelszeitung», dass die Migros mit 40 Prozent an der Müller Reformhaus Vital Shop AG beteiligt war. Die Information findet sich im Finanzbericht der Migros, war bisher aber nie ein Thema.
Die Beteiligung der Migros kam indirekt zustande, wie die «Handelszeitung» weiter schreibt. Vor vier Jahren übernahm die Migros-Gesundheitstochter Medbase die 40 Standorte der Schweizer Topwell-Apotheken - damit wurde auch die Minderheitsbeteiligung an Müller miterworben.
Kam der Konkurs der Migros zupass?
Das Detail ist pikant. Als einer der Gründe für das Aus von Müller wurden nämlich die Grossverteiler mit ihrem Bio-Angebot genannt. Hätte die Migros die Reformhauskette retten können? Mischa Felber, bis zum Konkurs Geschäftsführer der Müller Reformhaus Vital Shop AG, sagte gegenüber der Zeitung, die Migros habe kein Interesse an einer Rettung gehabt. Die Migros wiederum betonte, Medbase habe die Firma aktiv bei der Suche nach Lösungen unterstützt.
Kam vielleicht am Schluss der Migros das Aus der Bio-Pionierin gar nicht so ungelegen, weil sie damit eine Konkurrentin loswerden wollte? Die Migros verneinte diese Vermutung gegenüber der «Handelszeitung». Die Migros und damit Alnatura Schweiz seien nicht an den Standorten von Müller interessiert.