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Bio: Hafer, Weizen und Zucker ist immer noch gesucht

Der Boom auf pflanzenbasierte Ernährung hat auch die Nachfrage nach biologisch erzeugtem Hafer, Soja oder Erbsen steigen lassen. Für Biozucker braucht es aber immer noch viel Zuckerrüben aus Deutschland.

Leinsamen ist eine Spezialkultur und wird vom Markt gesucht.

In der Schweiz sind Ackerkulturen aus biologischem Anbau immer noch gesucht. Trotz stockendem Biomarkt in Deutschland oder dem Aus der 300 Müller Reformhäuser. «Der Markt steigt ungebremst», sagte Fatos Brunner von Bio Suisse an der Bioackerbautagung vom 17. Januar in Frick. Im letzten Jahr betrug die offene Ackerfläche 28 000 Hektar, im 2017 waren dies noch 19 000 Hektar. Diese Fläche müsse jedoch noch steigen, ist Brunner überzeugt: «Bis im 2027 braucht es 15 000 Hektar Biofläche zusätzlich».
Auch die Menge des übernommen Bio-Brotgetreides ist gemäss Zahlen von Bio Suisse gestiegen. Nämlich seit dem Jahr 2017 bis im 2022, von 42 285 auf 52 306 Tonnen. Die grösste Steigerungsrate habe der Speisehafer hingelegt, dessen Fläche von ungefähr 20 Hektar im 2006 auf 850 Hektar im letzten Jahr anstieg. Dies dank der Einführung von Schweizer Bio-Haferflocken vor 10 Jahren bei der Migros und der Listung bei Coop im 2016. In den letzten Jahren sei mit dem Boom der Hafermilch der grosse Schub ausgelöst worden, sagt Brunner.
Schwarze Kichererbsen
Auch Hülsenfrüchte und Ölsaaten sind gesucht. Dank der grossen Nachfrage nach plant-based, Swissness aber auch durch der Zunahme an «Unverpackt-Läden«, wie Melanie Rediger von der Genossenschaft Biofarm Kleindietwil sagte. Biofarm suche Produzenten, die zum Beispiel Linsen, Auskernbohnen, Leinsamen, Sonnenblumen oder Senf anbauen möchten. Oder auch Kichererbsen, die sehr stark nachgefragt seien. Dabei scheint sich eine schwarze Sorte, die in Indien populär sei, durch ihre Robustheit im Anbau zu behaupten. Doch für schwarze Kichererbsen brauche es bei den Konsumenten noch Überzeugungsarbeit, sagte Rediger.
Neue Anlagen zur Sojaaufbereitung
Der Boom geht auch am hauptsächlichen Grundstoff für Veggie-Food, Soja, nicht spurlos vorbei. Im 2022 wurden gemäss Schätzung des Schweizerischen Bauernverbandes ungefähr 2300 Hektar Soja angebaut. Dabei wird fast die Hälfe der Fläche von Soja von biologisch wirtschaftenden Betrieben produziert. Für die Verarbeitung der Soja ist hauptsächlich die Mühle Rytz verantwortlich. «Wir verarbeiten gegen 15 000 Tonnen Soja von ca. 600 Hektaren», sagt Peter Rytz gegenüber foodaktuell. Davon werden jedoch nur ungefähr 1000 Tonnen als Speisesoja genutzt. Diese Menge stamme aus Landwirtschaftsbetrieben der Produzentenorganisation Progana und würden hauptsächlich durch Hilcona (Coop), Fredag (Orior) und Migros (Elsa) verarbeitet. Die Mühle hat im letzten Jahr in eine neue Anlage für die Aufbereitung investiert. Das Herzstück der Anlage ist ein optischer Sortierer der neuesten Generation. Damit könnten einzelne, verfärbte und verschmutzte Bohnen mittels Druckluftstössen aus dem laufenden Warenstrom ausgelesen werden. In der Reinigungslinie hat die Mühle ausserdem Rohrmagnete zur Aussortierung von Metallteilen, einen Steinausleser, einen Windsichter (mechanisches Trennverfahren) und einen Separator installiert. Die Anlage schaffe es pro Stunde zwischen einer und zwei Tonnen Sojabohnen aufzubereiten, sagt Rytz.
Hoher Preis für Umstellweizen
Die Mühle Rytz AG ist aber auch in der Bioweizenverarbeitung tätig. Jetzt hat Rytz zusammen mit der Migros ein Projekt gestartet und mahlt für Migros Umstellweizen, für welchen der Grossverteiler den umstellwilligen Landwirten 101.50 Franken/100 Kilogramm zahlt. Für Vollknospenweizen wird 107.50 Franken/100 kg bezahlt. Für die steigende Nachfrage nach Bioweizen hilft auch der zweite Grossverteiler. Coop will in vier Jahren keinen Import von Bioweizen mehr durchführen, sondern sämtliche Biobrote zu hundert Prozent aus Schweizer Weizenanbau backen.
Noch immer viel deutscher Biozucker
«Es braucht Bio-Zucker», sagt Milo Stöcklin von Schweizer Zucker. Damit könne man vermehrt Produkte, wie Joghurts und andere mit dem Schweizer Kreuz ausloben, wenn der Zucker für die Bioprodukte auch aus der Schweiz stammen würden. Schweizer Zucker suche 500 Hektar Bio-Zuckerrübenfläche – besser 1000 Hektar. Im letzten Jahr wurden knapp 12 000 Tonnen Rüben abgeliefert. Der Absatz von Bio-Zucker stieg seit 2014 von 30 Tonnen auf 690 Tonnen im Jahr 2020. Das Angebot könne jedoch der Nachfrage nicht gerecht werden. Deswegen würden aus Deutschland immer noch Bio-Zuckerrüben von 2000 Hektar importiert werden, sagte Stöcklin. Die Anbaufläche in der Schweiz konnte in den vergangenen vier Jahren auf 208 Hektar gesteigert werden, was einem Bio-Anteil von nur 1,3 Prozent am schweizerischen ZR-Anbau darstelle. Die grösste Herausforderung im biologischen Zuckerrübenanbau stelle immer noch der Unkrautdruck dar. Deswegen seien Versuche mit gesetzten, statt gesäten Rüben gemacht worden. Die Erträge seien bei den gesetzten Rüben höher, so Stöcklin. Ausserdem werde der Preis dieses Jahr um 8 Franken auf 166 Franken/100 Kilogramm erhöht.

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