Der Edelstahlbehälter kann 80 Mal verwendet werden. (zVg)
Das deutsche Start-up Circolution hat eine Mehrwegverpackung aus Edelstahl für Kaffee, Kakao & Co. entwickelt, die mit den üblichen Pfandautomaten im Supermarkt kompatibel ist. Nestlé testet das System nun in Deutschland mit seinem Kakaogetränk Nesquik, wie der Konzern in einer Mitteilung schreibt.
So funktionierts: Die Kundinnen und Kunden kaufen Nesquik in der neuen Mehrwegverpackung und zahlen an der Kasse ein Pfand. Ist das Pulver aufgebraucht, geben den Behälter sowie den Deckel am normalen Leergutautomat im Supermarkt ab und erhalten ihr Pfand zurück. Sie müssen lediglich eine Alu-Folie entsorgen. Nach der Rückgabe werden die Behälter automatisiert gereinigt, kontrolliert und für einen neuen Lebenszyklus ausgeliefert. Darum kümmert sich Circolution.
Der Mehrwegbehälter sei deutlich ökologischer als Einwegverpackungen, so Circolution. Nach rund fünf Lebenszyklen entspreche die ökologische Belastung derjenigen einer Einwegglasverpackung. Der Edelstahlbecher könne jedoch weitere 75 Mal benutzt werden. So könne der Edelstahlbecher ungefähr 36 Kilogramm Glas einsparen. Beim Kunststoff liegt dieser Wert bei fünf Kilogramm.
Weitere Lebensmittelhersteller gesucht
«Anita in Steel» heisst die Mehrwegverpackung aus Edelstahl, die sich dank gasdichter Versiegelung für Lebensmittel mit langer Haltbarkeit bestens eignet. An der Entwicklung war Nestlé von Beginn an beteiligt. «Die Nestlé-Verpackungsexpertinnen des Produkt- und Technologiezentrums für Milch in Konolfingen in der Schweiz haben die Edelstahlbehälter mit Circolution zusammen entwickelt. Das Nestlé-Team war für den Produktschutz, die Labortests und Vorbereitung der Produktion verantwortlich», sagt Bernd Büsing, Leitung Verpackungen bei Nestlé Deutschland.
Neben Nesquik testet Circolution den Mehrwegbecher auch mit Kaffee der Frankfurter Kaffeerösterei Hoppenworth & Ploch. Circolution sucht ausserdem weitere Hersteller in der Rhein-Main-Region, die das System testen wollen. Wenn die regionale Pilotierungsphase erfolgreich abgeschlossen sei, werde das System später im gesamten Bundesgebiet ausgerollt, heisst es in der Mitteilung.