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Sammelklage gegen Lindt in den USA

In den USA wurde eine Sammelklage gegen den Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli eingereicht. Es geht um Blei und Kadmium in zwei dunklen Lindt-Tafeln. Lindt spricht von «völlig unbewiesenen Vorbehalten».

Dunkle Schokolade kann mit Schwermetallen wie Blei und Kadmium belastet sein. (Symbolbild Pixabay)

Die Kalifornierin Kamila Harkavy hat am 10. Januar 2023 an einem Bundesgericht in Kalifornien eine Sammelklage gegen Lindt & Sprüngli Nordamerika eingereicht. Ihr Vorwurf: Lindt habe es unterlassen, die Verbraucher darüber zu informieren, dass bestimmte dunkle Lindt-Schokoladen bedenkliche («unsafe») Mengen an Blei und Kadmium enthielten, wie es in der Anklageschrift heisst.
Eine weitere Sammelklage mit der selben Begründung hat die Klägerin auch gegen den Schokoladenhersteller Godiva Chocolatier eingereicht. Ähnliche Klagen wurden andernorts auch gegen die Hersteller Hershey's, Mondelez oder Trader Joe's eingereicht, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Erhöhter Schwermetallgehalt in 23 von 28 Tafeln
Die Klägerin gegen Lindt beruft sich dabei - wie die anderen Klagen auch - auf eine Untersuchung der US-Konsumentenorganisation Consumer Reports. Diese hatte im vergangenen Dezember 28 dunkle Tafelschokoladen von 21 Marken auf Blei und Kadmium getestet, darunter auch zwei von Lindt. Das Fazit: In allen 28 Schokoladen konnten Blei und Kadmium nachgewiesen werden. 23 Tafeln zeigten einen erhöhten Gehalt von mindestens einem der beiden Schwermetalle. Laut Consumer Reports würde mit dem Verzehr von nur einer Unze dieser Schokoladen pro Tag - das sind knapp 30 Gramm - ein Erwachsener einen Wert überschreiten, der schädlich für die Gesundheit sein könne.
Darunter waren auch die zwei Tafeln von Lindt: Die dunkle Excellence mit 70 Prozent Kakaogehalt hatte laut der Studie einen erhöhten Kadmiumgehalt, die Excellence mit 85 Prozent Kakaogehalt einen erhöhten Bleigehalt. Über die Studie hatte auch der Beobachter berichtet.
Lindt: «Können sicher konsumiert werden»
Eine Mediensprecherin von Lindt & Sprüngli schrieb auf Anfrage von foodaktuell, man sei sich der kürzlich eingegangenen Klage bewusst. Man beabsichtige, «sich gegen diese völlig unbewiesenen Vorbehalte gegenüber unseren Produkten in aller Deutlichkeit zu verteidigen». Und weiter: «Wie alle unsere Produkte erfüllen auch unsere Exellence 85% und Excellence 70% Schokoladentafeln strenge Qualitäts- und Lebensmittelsicherheitsanforderungen und können sicher konsumiert werden.»
Wie kommen Schwermetalle in den Kakao?
Schwermetalle können auf unterschiedliche Weise in den Kakao gelangen, wie Consumer Reports berichtet. Kadmium nehmen Kakaopflanzen aus dem Boden auf. Das Schwermetall sammelt sich darauf in den Kakaobohnen an. Blei hingegen gelangt erst nach der Ernte in die Kakaobohnen. Beim Trocknen auf dem Boden kann sich bleihaltiger Staub und Schmutz, etwa von nahen Strassen, auf den Bohnen ablagern.
Laut Consumer Reports ist es möglich, den Schwermetallgehalt in Kakaobohnen zu reduzieren. Der Bleigehalt könne gesenkt werden, indem Bohnen abseits der Strassen auf sauberen Planen, statt auf dem Boden getrocknet würden. Beim Kadmium sei es schwieriger. Verschmutzter Boden könnte entfernt werden. Oder man könne ältere Kakaobäume durch jüngere ersetzen, da sich Kadmium in den Bäumen anreichert, je älter sie werden.
Kein kompletter Verzicht
Trotz der gefundenen Schwermetallen rät Consumer Reports nicht gänzlich vom Konsum dunkler Schokolade ab. Ab wie viel Schoggi der Konsum riskant sei, sei kompliziert zu berechnen. Der Schwermetallgehalt variiere, Menschen hätten unterschiedliche Risikoniveaus und Schokolade sei nur eine potenzielle Quelle der Schwermetallbelastung.
Die Konsumentenorganisation rät, dunkle Schokolade zwischendurch mit Schoggi mit geringerem Kakaogehalt oder mit Milchschokolade zu ersetzen. Ausserdem soll man Kindern nicht zu viel dunkle Schokolade geben, da für sie Schwermetalle gefährlicher seien.

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