(Symbolbild Pixabay)
Seit 2017 kennt der Produzentenpreis für Milch nur eine Richtung: nach oben. Das war auch im letzten Jahr so. 2022 erhöhte sich der Produzentenpreis für Milch gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent auf 75.34 Rappen pro Kilogramm. Das ist der höchste Stand seit 2009, wie das Bundesamt für Landwirtschaft in seinem
aktuellen Marktbericht Milch schreibt. Diese Entwicklung lässt sich laut BLW unter anderem durch die gestiegenen Produktionskosten für Milch, die rückläufige Milchproduktion und die höheren Preise für Milchprodukte, namentlich auf internationaler Ebene, erklären.
Milchpreis hängt von Käsesorte ab
Bei der konventionellen Milch lag der Produzentenpreis um 8 Prozent über dem Vorjahr bei 74,44 Rp./kg (Käsereimilch: 79,64/+3,9%; Molkereimilch: 71,47/+11,1%). Der Bio-Milch-Schnitt lag bei 88,02 Rp./kg, ein Plus von 7 Prozent.
Bei der Käsereimilch hängt der Milchpreis wesentlich davon ab, welche Käsesorte aus der Milch hergestellt wird. Die Rohmilch zur Herstellung von Gruyère AOP erzielte mit 86.72 Rp./kg den höchsten Preis. Die Rohmilch zur Herstellung von Emmentaler AOP kostete am wenigsten (73.29 Rp./kg). Dazwischen liegen die Preise für Rohmilch zur Herstellung von Appenzeller (74.50 Rp./kg) und von Tilsiter (74.52 Rp./kg).
Der Molkereimilchpreisindex legte ebenfalls weiter zu und erreichte ein neues Rekordniveau. Er stieg im letzten Jahr im Jahresmittel auf 110,55 Punkte (+10,21 Prozentpunkte), das ist der höchste Stand seit 2010. Die Zunahme sei im Wesentlichen auf die Preiserhöhungen für Milchprodukte auf internationaler Ebene, insbesondere in der EU, zurückzuführen, heisst es im Marktbericht.
Höhere Produzentenpreise bedeuten höhere Konsumentenpreise
Auch die Konsumentenpreise für Milchprodukte kletterten letztes Jahr auf nie dagewesene Höhen. So erhöhten sich beispielsweise die Detailhandelspreise für Frischmilchprodukte wie Kochbutter auf 3.55 CHF/250 g (+4,7 %), für UHT-Drinkmilch auf 1.40 CHF/Liter (+4,9 %) oder für Früchtejogurt auf 3.23 CHF/kg (+6,0 %).
Ausserdem nahmen auch die Detailhandelspreise für Käse wie Mozzarella (+4,6 %) oder Emmentaler AOP surchoix (+3,2 %) zu. Der Preisanstieg auf Ebene der Produzentenpreise wurde damit in Form von höheren Konsumentenpreisen an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben, so das BLW.