(Symbolbild Pixabay)
Driften die grossen Städte und der ländliche Raum politisch auseinander? Laut dem aktuellen Stadt-Land-Monitor von Fenaco und dem Forschungsinstitut Sotomo beobachten zwei Drittel der Befragten einen grossen Graben zwischen den beiden Lebenswelten. Im Vergleich zur Umfrage 2021 ist dies eine leichte Zunahme um drei Prozentpunkte, wie die Fenaco in einer Mitteilung schreibt.
Unabhängig vom Wohnort wünscht sich die Schweizer Bevölkerung eine Stärkung der einheimischen Produktion. Eine grosse Mehrheit (88%) möchte den Anteil der im Inland produzierten Nahrungsmittel erhöhen, und zwar im Durchschnitt von aktuell 57 auf über 70 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad bei der Energie soll von zurzeit rund 30 auf durchschnittlich fast 70 Prozent mehr als verdoppelt werden.
Deutliche Unterschiede bei den Massnahmen
Bei den konkreten Massnahmen gibt es aber deutliche Unterschiede, insbesondere bei den Lebensmitteln. Der Ansatz, zur Steigerung der Inlandproduktion die landwirtschaftliche Nutzfläche auszudehnen, wird vor allem auf dem Land unterstützt. Die pflanzliche zulasten der tierischen Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen, stösst hingegen primär in den Städten auf Zustimmung. Eine Ertragssteigerung bei gleichen Flächen wird von beiden Lagern eher kritisch beurteilt, wobei die Ablehnung in urbanen Gebieten grösser ist. Einzig die neue Produktionsmethode Vertical Farming geniesst als Mittel zur intensiveren Nutzung einer Flächeneinheit breite Akzeptanz.
Andere innovative Ansätze zur Ertragssteigerung, wie etwa Nahrungsmittel aus Zellkulturen und Züchtungen mit Genom-Editing, werden zurückhaltend beurteilt. Sie stossen jedoch nicht auf grundsätzliche Ablehnung. So ist beispielsweise lediglich ein Drittel der Befragten generell gegen Genom-Editing.
Sie finden den ausführlichen Stadt-Land-Monitor hier:
https://www.fenaco.com/stadt-land-monitor-2023