Die Sojaanbaufläche stieg letztes Jahr um 30 Prozent. (Pixabay)
Der strukturelle Wandel der Schweizer Landwirtschaft setzt sich weiter fort: Letztes Jahr gab es in der Schweiz 48'344 landwirtschaftliche Betriebe, 520 Betriebe beziehungsweise 1,1% weniger als 2021. Im Schnitt bewirtschaftete ein Betrieb eine Fläche von 21,6 ha, das sind 0,3 ha mehr als 2021.
Umgekehrt steigt die Zahl der Biobetriebe weiter an. Letztes Jahr wurden in der Schweiz 7819 Biobetriebe gezählt. Fast jeder sechste Betrieb (16,2%) war also ein Biobetrieb. Im Vergleich zum Vorjahr ist deren Zahl um 149 Einheiten respektive 1,9% gestiegen. Die Fläche eines Biobetriebes betrug im Durchschnitt 23,8 ha. Das geht aus der Landwirtschaftlichen Strukturerhebung für das Jahr 2022 hervor, deren
Ergebnisse das Bundesamt für Statistik (BfS) am Dienstag veröffentlichte.
Sojafläche legt um knapp 30% zu
Die landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) in der Schweiz belief sich im Jahr 2022 auf 1'042'000 ha. Gegenüber dem Vorjahr ist sie annähernd gleich geblieben. Sie bestand überwiegend aus Naturwiesen und Weiden (605'600 ha bzw. 58%). Das Ackerland nahm 396'600 ha (38%) ein, die restlichen 4% der LN bestanden unter anderem aus Rebland und Obstanlagen. Fast ein Fünftel (18%) der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird biologisch bewirtschaftet.
Die Kulturen entwickelten sich im Jahr 2022 unterschiedlich: Die Getreidefläche stabilisierte sich nach dem Anstieg von knapp 3% im Vorjahr bei 145'000 ha. Raps (25'000 ha, +0,3%) und Kartoffeln (10'700 ha, +0,4%) nahmen etwa die gleiche Fläche ein wie im Jahr 2021. Zuckerrüben (15'600 ha, -3,3%) verloren das zweite Jahr in Folge an Boden. Stark zugelegt mit knapp +30% auf 2900 ha haben die Sojakulturen; innert zehn Jahren hat sich ihre Fläche fast verdreifacht, wie das Bfs mitteilt.
Starker Anstieg bei der Geflügelhaltung
Die Geflügelhaltung setzte ihr Wachstum auch im Jahr 2022 mit hohem Tempo fort (13,2 Mio. Stück, +4,3%). Der Bestand stieg sowohl bei den Legehennen (3,9 Mio. Stück, +0,7%) als auch bei den Mastpoulets (7,9 Mio. Stück, +5,2%). 791'400 respektive 20% der Legehennen wurden unter einem Bio-Label aufgezogen.
Der Rindviehbestand blieb 2022 ziemlich stabil (1'525'300 Tiere, +0,8%). Derweil setzte der Milchkuhbestand seine negative Tendenz weiter fort und lag im Berichtsjahr bei 542'900 Tieren (-0,5%).
Der Schweinebestand blieb im Jahr 2022 in etwa gleich hoch wie im Vorjahr (1 372 800, +0,5%). Die Bio-Schweinehaltung ist nach wie vor begrenzt und macht nur 2,7% der Gesamtzahl aus.