Das Bauland für die grösste Schweizer Fischzucht liegt in der «Biäsche» in Mollis, Glarus Nord, zwischen Autobahn und Bahngeleisen. (zVg)
Swiss Blue Salmon will eine führende Rolle übernehmen in der rasch wachsenden Schweizer Aquakultur-Branche und bekannt werden für einen minimalen ökologischen Fussabdruck sowie ein hohes Mass an Tierwohl. «Ein ambitioniertes Projekt», sagt Initiant Ruedi Ryf und betont: «Heute wird der Lachs zu 99 Prozent importiert und stammt aus teils fragwürdigen Quellen. Wir holen diese Produktion in die Schweiz und leisten einen Beitrag bei der Entwicklung hin zu lokal und nachhaltig hergestellten Lebensmitteln. Dabei werden Arbeitsplätze geschaffen, die Ernährungssicherheit nimmt zu, das Klima und die Wildbestände werden geschont.»
Glarner Leuchtturmprojekt für zukunftsweisende Fischzucht
Die grösste Schweizer Fischzucht mit rund 50 neuen Arbeitsplätzen in Mollis ist für den passionierten Fliegenfischer Ryf eine Vorreiterin: «Kreislaufanlagen auf dem Festland sind die fortschrittlichste und nachhaltigste Methode der Fischzucht. Diese Technologie verändert die Welt der Fischproduktion fundamental.» Zum Beispiel rezyklieren Kreislaufanlagen, wie in Glarus Nord geplant, 99 Prozent des Wassers und sind erwiesenermassen sehr umweltschonend.
Gesunder Lachs für hohe Qualität
Blue Salmon legt bei der Fischzucht grossen Wert auf das Tierwohl und überwacht permanent die Gesundheit der Lachse. Im Vergleich zur traditionellen Zucht in den Netzkäfigen im Meer führt das zu einer tiefen Mortalität, einer höheren Qualität und längerer Haltbarkeit. Ruedi Ryf erklärt: «Bis wir einen Lachs ernten, dauert es zwei Jahre. Dann ist das Tier durchschnittlich fünf Kilogramm schwer. Für das Wohl der Tiere und ihre Gesundheit kommen modernste Technologien wie Sensoren, Bilderkennung, künstliche Intelligenz und Big Data zum Einsatz.»
Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Nebst dem Tierwohl und dem rezyklierten Wasser setzt Blue Salmon auch bei der Energie auf Nachhaltigkeit. Auf dem Gebäude entsteht eine der grössten Solaranlagen der Schweiz. Mit 17'000 Quadratmetern ist die Fläche noch grösser als diejenige der Solaranlage «Alpin Solar» mit 10'000 Quadratmetern an der Muttsee-Staumauer. Zudem nutzt die Anlage in Mollis die Abwärme mit Wärmepumpen für die Produktion und die Heizung der Räumlichkeiten. Gekühlt wird mit Walensee-Wasser, wodurch keine strombetriebene Kühlung nötig ist.
Sorgfältige Evaluation für wertvolles Bauland
Den Bauplatz hat Blue Salmon schon vor drei Jahren im Glarnerland entdeckt. Die Parzelle im Industriegebiet «Biäsche» gehört dem Kanton Glarus. Der Kanton hat sich nach einem sorgfältigen Evaluationsverfahren und der Prüfung mehrerer Bewerberfirmen nach sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitskriterien für Blue Salmon entschieden. «Damit ist sicher, dass unser Projekt höchste Standards erfüllt», stellt Ruedi Ryf überzeugt fest.
Innovationspotenzial für die ganze Region
Blue Salmon investiert für den Bau im Glarnerland rund 130 Millionen Franken. Dahinter steckt auch Wertschöpfung für Handel und Gewerbe in der Region. Der kantonale Wirtschaftsförderer, Andreas Mächler, freut sich: «Die Lebensmittelbranche wird mit dieser topmodernen, smarten und wegweisenden Produktionsanlage noch wichtiger für das Glarnerland. Zur Schokolade von Läderach, zur Margarine von Grüninger, zur Mayonnaise von Guma und zum Schabziger von GESKA kommt der frische Glarner Lachs von Blue Salmon dazu. Das stärkt das regionale Nahrungsmittel-Cluster.» Tatsächlich besteht mit Blick auf nachhaltiges Fischfutter grosses Potenzial für zusätzliche Glarner Innovation, zum Beispiel im Anbau von Pilzen und anderen Rohstoffen oder bei der Insektenzucht.