Stefan Flückiger, Geschäftsführer beim Schweizer Tierschutz STS, verlässt die Organisation auf Ende August. Das schreibt das Onlineportal Insideparadeplatz. Das eigentliche Problem beim Tierschutz ist gemäss dem Portal die Präsidentin Nicole Ruch. Seit ihrem Amtsantritt Ende 2021 habe es prominente Abgänge im Zentralvorstand des STS gegeben, unter anderem vom Ex-TV-Star Kurt Aeschbacher. Insideparadeplatz zitiert verschiedene interne E-Mails, darunter von Ex-Geschäftsführer und Ehrenmitglied Hansuli Huber: «Dass einer der wenigen noch erfolgreich agierenden Menschen im STS den Job quittiert, sollte alle, denen das Wohl der Tiere und des STS mehr am Herzen liegt als ein Nachtessen und das Sitzungs-Taggeld, aufrütteln.» Beim STS könne es nicht so weitergehen, die Organisation laufe Gefahr, «in die dritte Liga abzusteigen hinsichtlich öffentlicher Beachtung».
Ein weiteres Vorstandsmitglied, Michel Roux, wird ebenfalls zitiert: Er habe der Präsidentin Ruch schon früher klargemacht, dass er mit ihr nur noch schriftlich verkehren werde. Die Telefonate mit ihr seien zeitraubend und führten zu nichts. Ruch sei eine «komplette Fehlbesetzung und damit die grösste katastrophale Hinterlassenschaft von HL.» Mit HL ist Heinz Lienhard gemeint, der den STS während 20 Jahren bis 2021 präsidierte.
Stefan Flückiger nahm gegenüber foodaktuell keine Stellung und verwies auf die STS-Geschäftsstelle. Diese schreibt, man weise die Unterstellungen an das Präsidium in Medienberichten in aller Form zurück. Unterstützt von Zentralvorstand, Geschäftsleitung und den Mitarbeitenden habe man wichtige Modernisierungsschritte eingeleitet, etwa in der Kommunikation, im Fundraising und in organisatorischen Bereichen. «Dieser Prozess war nach dem Generationswechsel im Präsidium unumgänglich geworden», schreibt die Geschäftsstelle. «Und er ist längst noch nicht abgeschlossen.» Der Prozess stelle sicher, dass der STS auch in Zukunft sehr gut aufgestellt sei, über eine solide Finanzbasis verfüge und die inhaltlichen Ziele erreichen könne.