(Screenshot/www.metzgerei-kern.ch)
Die Metzgerei Kern im glarnerischen Ennenda macht vor, wie die Zukunft der Dorfläden aussehen könnte. Seit Anfang Mai funktioniert die Metzgerei als Selbstbedienungsladen. Kundinnen und Kunden scannen und bezahlen ihre Produkte selber. Der Laden ist täglich von sechs Uhr früh bis um Mitternacht geöffnet. Unter der Woche ist das Geschäft für ein paar Stunden noch bedient, wie das Portal konsider.ch die «Südostschweiz» zitiert. Damit sich Minderjährige nicht Bier und Wein kaufen, haben zu den Selbstbedienungszeiten nur über 16-Jährige Zutritt. Die Türen öffnen sich erst nach Scannen eines Ausweises.
Auslöser für das Selbstbedienungskonzept war akuter Fachkräftemangel, wie Geschäftsinhaber Urs Kern der «Südostschweiz» sagte. Weil er nicht genügend Personal fand, musste er die Metzgerei im November vorübergehend schliessen. Von Februar bis Mai war die Metzgerei nur noch eingeschränkt offen. Mit dem neuen Selbstbedienungskonzept sei man «supergut gestartet», sagte Kern der Zeitung. Man habe neue Kunden gewonnen, vermehrt würden auch Nicht-Fleisch-Produkte gekauft.
Das Sortiment ist dasselbe wie früher. Spezialwünsche wie Fleischplatten oder andere Zuschnitte können vorbestellt und dann abgeholt werden. Vor der Umstellung hat die Metzgerei eine offene Theke mit Vollbedienung angeboten. Diese sei jedoch immer weniger genutzt worden. Viele Leute hätten bereits abgepackte Produkte gekauft. Kerns Fazit: «Ich bin mir sicher, dass die Selbstbedienung die Zukunft des Detailhandels ist.»