(Barry Callebaut)
Wenn die Menschen wegen der Teuerung weniger Geld in der Tasche haben, setzen manche Konsumgüterfirmen auf die sogenannte «Shrinkflation». Das Prinzip ist simpel: Sie verkleinern die Packungen und verkaufen ihre Produkte dann zum gleichen Preis wie bisher.
In Zeiten der Inflation, wenn die Lebensmittelfirmen mit steigenden Kosten für die Rohstoffe, Verpackung, Transport und Löhne der Mitarbeitenden konfrontiert sind, müssen sie diese Kostensteigerungen irgendwie kompensieren. Meist geschieht das über höhere Produktpreise.
Das ist aber häufig mit einer hohen Preiselastizität verbunden. Dieses Konzept besagt, dass die Nachfrage nach einem Produkt mit steigendem Preis abnimmt. Je stärker die Nachfrage für ein Produkt bei steigendem Preis zurückgeht, desto höher ist also dessen Preiselastizität.
Gerade in Ländern, in denen die Menschen tendenziell eine niedrigere Kaufkraft haben als bei uns, ist Shrinkflation ein Mittel, um der Preiselastizität entgegenzuwirken. Denn oftmals sind die Menschen immer noch bereit, den bisher gewohnten Betrag für den geliebten Schokoriegel auszugeben, auch wenn dieser etwas kleiner ist. Manchmal bemerken sie auch nicht, dass sie für das gleiche Geld weniger Produkt bekommen.
Shrinkflation in der Region Asien Pazifik
Während mit der Shrinkflation die höheren Kosten kompensiert werden, nimmt das verkaufte Volumen ab. Das spürt auch der weltgrösste Schokoladenhersteller Barry Callebaut, der jede fünfte Kakaobohne der Welt verarbeitet und zahlreiche Lebensmittelfirmen mit Schokolade beliefert, deutlich. In der Region Asien Pazifik schmälerte laut einer
Präsentation vom Donnerstag die Shrinkflation das Verkaufsvolumen. Denn in jeder kleineren Packung steckt auch weniger Schoggi. Konkret ging das Volumen in der Region um 2 Prozent zurück.