Weltweit wurde vergangenes Jahr mehr Bier produziert als erwartet. Der globale Ausstoss stieg um 1,3 Prozent auf 1,89 Milliarden Hektoliter. Das Vor-Corona-Niveau von 1,91 Milliarden Hektolitern 2019 wurde damit noch nicht ganz erreicht, wie der weltgrösste Hopfenhändler BarthHaas am Dienstag in Nürnberg mitteilte.
«Vor einem Jahr hatten wir mit einem rückläufigen Weltmarkt gerechnet, da in Russland und der Ukraine etwa fünf Prozent der weltweiten Biermenge produziert werden», sagte BarthHaas-Geschäftsführer Peter Hintermeier. Deutschland lag dabei mit einem Wachstum um 2,8 Prozent über dem weltweiten Durchschnitt und mit 87,8 Millionen Hektolitern auf Platz 5 der Bierproduzenten.
Die Plätze eins bis vier belegen China mit 360,4 Millionen Hektolitern, die USA mit 194,1 Millionen, Brasilien mit 147,4 Millionen und Mexiko mit 141 Millionen. Zusammen mit Deutschland sind diese Länder für fast die Hälfte der weltweiten Bierproduktion verantwortlich.
Deutlich schlechter als der Bierausstoss entwickelte sich die weltweite Hopfenernte. Sie brach im Vergleich zu 2021 um 19 Prozent auf 107 000 Tonnen ein. Das ist laut BartHaas der stärkste Rückgang seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Produktion der für den bitteren Geschmack entscheidenden Alphasäure sei sogar um fast ein Viertel abgesackt. Zu Engpässen in der Bierproduktion werde es aber nicht kommen, sagte Hintermeier. Denn in den vergangenen drei Jahren habe es jeweils deutliche Überschüsse gegeben - und Hopfen lässt sich in Form von Extrakt oder Pellets problemlos einige Jahre lagern.
Gewitter zerstörten in der Hallertau, dem mit Abstand grössten deutschen Anbaugebiet in Bayern, Teile der Ernte. Zudem litten die Pflanzen unter der Trockenheit und Hitze. Aber auch in den USA, dem weltweit grössten Hopfenproduzenten fiel die Ernte geringer aus.