Vertreter:innen der ausgezeichneten Schweizer Partner (v.l.n.r. HPW, Coop, Nespresso, Delica AG, Stv. Schweizer Botschafter in Kenia, HPW und Fairtrade Max Havelaar) (zVg)
Am 4. Oktober 2023 wurden im kenianischen Nairobi zum ersten Mal die Fairtrade Global Awards verliehen. Damit wurden internationale Fairtrade-Partner für ihr herausragendes Engagement und ihre innovativen Ansätze zur Förderung sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit im Handel gewürdigt, wie Fairtrade Max Havelaar Schweiz in einer Mitteilung schreibt.
Von fünf nominierten Schweizer Fairtrade-Partnern wurden gleich vier ausgezeichnet: Coop («Partner of the Year»), Delica AG («Caribbean & Latin America»), Nespresso («Innovation») und HPW Fresh & Dry Ltd. Ghana («Climate Leader») erhielten jeweils Silber in ihren Kategorien.
In insgesamt acht Kategorien bewertete die Jury, bestehend aus unabhängigen Expert:innen und Fairtrade-Produzent:innen aus der ganzen Welt, das Engagement und konkrete Projekte der Nominierten, die einen besonders positiven Einfluss auf die soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit haben.
Die Detailhändlerin Coop wurde dafür gewürdigt, dass sie dank ihres mehr als 30-jährigen Engagements für Fairtrade und einem Sortiment von über 1300 zertifizierten Produkten massgeblich dazu beitrage, dass die Schweiz weltweit den höchsten Pro-Kopf-Konsum von Fairtrade-Produkten aufweist.
Delica erhielt die Auszeichnung, weil sie seit 2016 in Honduras rund 300 Kaffee-Kleinbauernfamilien durch Schulungen in nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken und Investitionen in die Infrastruktur unterstützt. Als Teil ihrer «Impact Range», welche Kaffee aus Peru, Brasilien und Honduras anbietet, zahlt Delica zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis und zur Fairtrade-Prämie eine eigene Zusatzprämie, die insgesamt 1 Euro pro Kilogramm verkauftem Kaffee ergibt.
Silber in der Kategorie Innovation gab es für Nespresso, weil der grösste Kaffeeröster während der neunjährigen Partnerschaft mit Fairtrade Max Havelaar kontinuierlich in neue und innovative Programme investiert habe, wie es in der Mitteilung heisst. Beispiele hierfür sind die Gründung einer neuen Fairtrade-zertifizierten Kooperative in Indonesien zur Unterstützung von Bäuer:innen bei der Schaffung einer nachhaltigen Lebensgrundlage oder die Entwicklung einer Ernteausfallversicherung sowie eines neuartigen Rentenfonds für Kaffeebäuer:innen in Kolumbien.
Die Trockenfrüchteproduzentin HPW wurde unter anderem dafür gewürdigt, dass alle Arbeiter:innen, die bei der Weiterverarbeitung angestellt sind, von fairen Arbeitsbedingungen profitieren, die etwa eine Montessori-Kinderkrippe und tägliche Mahlzeiten vor Ort beinhalten. Alle bei der Verarbeitung anfallenden Fruchtabfälle werden in Energie umgewandelt und die jährlich produzierten 1800 Tonnen Trockenfrüchte werden ausschliesslich per Schiff in die ganze Welt transportiert.