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Kakaopreis im Höhenflug und kein Ende in Sicht

Kakao ist derzeit so teuer wie seit 20 Jahren nicht. In der Schokoladenbranche könnte es deshalb zu «Shrinkflation» kommen.

(Pixabay)

Mit derzeit rund 3500 US-Dollar pro Tonne liegt der Kakaopreis auf dem höchsten Niveau seit über 20 Jahren. Ein Jahr zuvor lagen die Preise noch rund 1000 Dollar tiefer. Die International Cocoa Organization (ICCO) erklärt in ihrem aktuellsten Marktbericht die Preissteigerungen mit Angebotsrückgängen in der aktuellen sowie Sorgen um die Ernte in der kommenden Saison. Und ein Ende der hohen Preise ist nicht in Sicht.
Wetterbedingungen fordern Tribut
Da die Kakaoproduktion sehr empfindlich auf die Witterungsbedingungen reagiert, spielt das Wetter eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Preise. So hätten schwere Regenfälle in Westafrika laut der ICCO die Ausbreitung zweier bekannter Krankheiten der Kakaobäume - die Pilzkrankheit Black Pod sowie die Mosaikkrankheit CSSVD - stark gefördert. Gerade letztere bedroht die Kakaoproduktion erheblich, da sie nur durch das Abholzen des ganzen Baumes innerhalb der Plantage eingedämmt werden kann.
In Ghana musste die Regierung sogar die Saison 2022/23 wegen des knappen Angebots früher als normalerweise beenden. Der Start der neuen Saison am 8. September kam dann gleich mit einem Paukenschlag daher - und einer spontanen Party der heimischen Bauern, die damit sogar eine Rede des Präsidenten Ghanas unterbrachen. Denn der staatlich festgesetzte Preis für eine Tonne Rohkakao wurde um satte 64 Prozent erhöht - die grösste Erhöhung seit 50 Jahren.
Experten erwarten, dass bald auch die Elfenbeinküste als zweiter wichtiger Lieferant aus der Region nachziehen wird. Allein schon, um den länderübergreifenden Schmuggelanreiz von Kakaobohnen zu verhindern. Und auch für die kommende Saison wird ein extrem warmer El Niño erwartet, der dann zu Trockenheit und damit zu weiteren Preiserhöhungen führen dürfte.
Schokolade-Hersteller kommen unterschiedlich gut zurecht
Die stark steigenden Preise für den wichtigsten Rohstoff gehen natürlich auch an den Schokolade-Herstellern nicht spurlos vorüber. Je nach Produktsortiment kommen die Unternehmen mit den höheren Kosten unterschiedlich gut zurecht. So hat einer der bekanntesten Schweizer Schoggi-Produzenten, Lindt & Sprüngli, nach Einschätzung der UBS-Analysten einen grossen Vorteil.
Denn wenn es um Schokolade zum Verschenken geht, sind Kunden deutlich weniger sensibel beim Blick aufs Preisschild. Und in diesem Segment mache Lindt rund 50 Prozent seines Umsatzes. Zudem sehe das Auftragsbuch für das wichtige Weihnachtsgeschäft gut aus.
Etwas anders sieht es derweil beim weltgrössten Schokoladeproduzenten Barry Callebaut aus. Nach jüngsten Volumenrückgängen verordnete sich das Unternehmen selbst ein Effizienz- und Sparprogramm. Die Experten von Barclays sehen nach der groben Vorstellung des Programms noch viele unbeantwortete Fragen. So unter anderem ob Kosteneinsparungen nötig seien, um Löcher durch Rabatte zur Bindung von Grosskunden zu stopfen.
Insgesamt stehe die Branche vor einer «Shrinkflation». Dabei verkleinern die Hersteller die Portion pro Packung, um den Preisaufschlag zu verbergen.

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