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Studie: Zuckersteuer reduziert Gesundheitskosten

Eine Zuckersteuer auf Erfrischungsgetränke würde in Deutschland innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte bis zu 16 Milliarden Euro oder 15,4 Milliarden Franken sparen und zahlreiche Erkrankungen vermeiden.

Diese Ergebnisse einer Studie von Forschenden der Technischen Universität München wurden am Dienstag im Fachjournal «Plos Medicine» veröffentlicht». Eine Softdrink-Steuer in Deutschland hätte deutliche positive Auswirkungen», bilanziert das Forschungsteam. Über hundert Länder haben bereits verschiedene Arten der Zuckersteuer eingeführt. In der Schweiz gibt es, wie in Deutschland, keine solche Steuer.
3 bis 6 Gramm
Die Studie zeigt nun, dass der erwünschte Effekt einer Steuer tatsächlich eintreten würde. «Der Simulation zufolge würde bei einem pauschalen 20-prozentigen Aufschlag auf die Softdrink-Preise der Zuckerkonsum pro Tag und Person um ein Gramm sinken», schilderten die Forschenden die potenziellen Auswirkungen in Deutschland. In der Gruppe der Männer zwischen 30 und 49 Jahren wären es den Abschätzungen zufolge sogar knapp drei Gramm pro Tag.
«Noch stärker würde sich eine Reduktion des Zuckers in den Rezepturen um 30 Prozent auswirken, wie sie in Grossbritannien nach Einführung der gestaffelten Hersteller-Abgabe verzeichnet wurde», erklärte das Expertenteam. Dadurch würde der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland um täglich 2,3 Gramm reduziert, bei den 30- bis 49-jährigen Männern gar um 6,1 Gramm.
Weniger Typ-2-Diabetes-Fälle
Bei beiden Besteuerungsvarianten gäbe es der Rechnung des Teams zufolge deutlich weniger Fälle von Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders gross seien die zu erwartenden Effekte bei Diabetes Typ 2: Durch eine Besteuerung würden den Modellen zufolge innerhalb der nächsten 20 Jahre bis zu 244’100 Menschen später oder gar nicht an Typ-2-Diabetes erkranken.
Mit einer Abgabe auf gezuckerte Getränke würden also weniger Behandlungen nötig, die Kosten durch Krankheitstage und Arbeitsunfähigkeit sänken ebenfalls. Für den Zeitraum 2023 bis 2043 hat das Team bei einer gestaffelten Herstellerabgabe volkswirtschaftliche Einsparungen von rund 16 Milliarden Euro (15,4 Mrd. Fr.) errechnet, davon etwa 4 Milliarden Euro (3,85 Mrd. Fr.) an Gesundheitskosten. Bei einer 20-prozentigen Steuer wären es etwa 9,5 Milliarden Euro (9,2 Mrd. Fr.).

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