Die österreichischen Käserebellen.
Eine Studie des Joint Research Centers der EU bescheinigt der österreichischen Milchwirtschaft die EU -weit geringsten Treibhausemissionen und damit die EU -weit besten Klimaschutzwerte. Grundlage für die guten Klimaschutzwerte der heimischen Milch sind die nachhaltige Produktion und Verarbeitung, schreibt die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter VÖM in einer Mitteilung. Dies beginne bei den klein- und mittel strukturierten landwirtschaftlichen Betrieben. Die Fütterung erfolgt gentechnikfrei, grösstenteils durch hofeigenes Raufutter und mit vergleichsweise wenig Kraftfutter, verpönt sei in der Fütterung Soja aus Übersee oder Palmöl, wie der Präsident der Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter Helmut Petschar anlässlich der laufenden Klimakonferenz in Dubai sagte.
Die österreichischen Landwirte würden nicht auf eine Rinderzucht mit zu hohen Leistungen setzen und an Umweltprogrammen teilnehmen. Die Milchproduktion erfolgt in Österreich zu über 80 % in Berg- und benachteiligten Gebieten und allein dies erfordere eine angepasste Wirtschaftsweise. Die schöne, gepflegte Landschaft, Wiesen, Grünland und Almen könnten ohne Rinderhaltung nicht erhalten werden, was auch einen hohen Wert für die Biodiversität bedeute. Besonders wichtig ist dabei der Aspekt, dass Gras und andere für die menschliche Ernährung nicht direkt nutzbare Pflanzen oder Pflanzenbestandteile über die Milchkuh zu hochwertigen Lebensmitteln veredelt werden und dadurch einen zusätzlichen, nachhaltigen Nutzen erfahren, zumal dadurch andere Lebensmittel eingespart werden können.
Auch in der Verarbeitung wird auf Klimaschutz gesetzt, die möglichst regional und nach hohen Standards des österreichischen Lebensmittelcodex erfolge. Die österreichische Molkereiwirtschaft hat in den letzten Jahren massiv in den Ausbau erneuerbarer, regionaler Energieträger, wie Biomasse, Biogas oder Photovoltaik investiert und damit CO2 gespart und regionale Wertschöpfung geschaffen. Besonderes Augenmerk werde auf klimafreundliche Lösungen in der Logistik und bei der Verpackung gelegt. Mehrere Molkereistandorte könnten bereits auf eine klimaneutrale Verarbeitung verweisen. Seit Veröffentlichung der EU-Studie würden laufend weitere Massnahmen durchgeführt.