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Swiss Granum: Geld gesucht für den Proteinmix

Die Brotweizenernte 2023 präsentiert sich mengenmässig gut. Auch die Qualität ist ansprechend. Neue Ackerkulturen, insbesondere Leguminosen, sind gesucht und die Verarbeiter möchten eine staatliche Stützung.

«Wichtiger als kurzfristige Optimierungen sind langfristige Perspektiven.» Lorenz Hirt, Präsident der Branchenorganisation Swiss Granum, betonte an der Delegiertenversammlung von Ende November in Bern, es gebe eine gute Gesprächskultur zwischen den einzelnen Akteuren der Getreidebranche, also den Getreideproduzenten, den Sammelstellen, den Müllern und den Bäckern. Der an der DV neu gewählte Präsident Fritz Glauser, welcher der Organisation schon einmal als Präsident vorstand, doppelte nach und sprach von einer vierfachen Win-Situation.
Die Branchenorganisation nehme die Herausforderungen ernst, zum Beispiel die Kostensituation in der Schweiz. Die Konsumenten müssten allfällige Mehrkosten der nach Schweizer Standards hergestellten Produkte fair abgelten, sagte Hirt. Bei den Mehrpreisen sei die ganze Branche gefordert, besser und selbstbewusster zu kommunizieren. Die neue Deklarationspflicht der Herkunft von Brot im Offenverkauf, die voraussichtlich per 1. Februar 2024 eingeführt wird, werde helfen, die Mehrwerte der einheimischen Getreideprodukte hervorzuheben. Die Mehrwerte könnten zum Beispiel beim Raps gut herausgearbeitet werden – beim Weizen sei es etwas schwieriger.
Stephan Scheuner, Geschäftsführer von Swiss Granum, gab an der Versammlung einen kurzen Überblick der Ernte 2023. Die Situation präsentierte sich je nach Ackerkultur unterschiedlich. Brotgetreide sei genügend geerntet worden und inklusive der Lagermengen könne die Versorgung sichergestellt werden, sagte Scheuner. Es hätten zudem nur geringe Mengen Brotgetreide im Futtersektor abgesetzt werden müssen. Der Anteil an Top-Weizen nehme zu. Bei den Ösaaten reiche die inländische Rapsmenge nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Zudem seien auch die Preise gegenüber 2022 zurückgegangen. Bei den Sonnenblumen, deren Menge noch nicht genau eruiert worden ist, erwartet Scheuner eine Mengensteigerung.
Einzelkulturbeiträge
Auch an Swiss Granum geht der Trend zu pflanzlicher Ernährung nicht spurlos vorbei. Für neue Ackerkulturen wurden für das nächste Jahr Richtpreise in Aussicht gestellt. Die Liste von Ackerkulturen, welche Produzenten anbauen können, ist lang und reicht von Hartweizen, Speisehafer, Braugerste und Mais für Popcorn oder zum Mahlen über Hirse, Eiweisserbsen, Ackerbohnen, Kichererbsen, Lupinen und Linsen bis zu Soja, Schälsonnenblumen, Leinsamen oder Quinoa. Die Branche erarbeitet Rahmenbedingungen und Qualitätsparameter, zum Beispiel für Proteingehalte, Hektolitergewichte, Fallzahl, Feuchtigkeit oder Besatz, wie Scheuner erklärte. Auf politischer Ebene müsse noch etwas gehen beim Ansatz, Ackerkulturen für die menschliche Ernährung auszudehnen. So fordert Swiss Granum zum Beispiel Einzelkulturbeiträge. Ausserdem müssten die fehlenden Verarbeitungsschritte in der Schweiz aufgebaut werden, damit am Markt ein Mehrwert generiert werden könne.
Proteinpflanzen gehören zur DNA
Für die Coop-Tochter Hilcona sind bei alternativen Proteinen Gesundheit, Genuss und Schweizer Rohstoffe wichtig, wie Andreas Messerli, Leiter Agrar, erklärte. Man habe zum Beispiel geholfen, Tofu aus Schweizer Soja gross zu machen. Hilcona mache viele Anbauversuche, zum Beispiel mit der schwarzen Bohne oder der Borlottibohne. Die Herausforderungen dabei seien gross. Etwa wegen der Ernte und der Trocknung, die schonend sein müsse, oder wegen der kleinen Mengen.
Aufgrund der Anbaurisiken mit tiefer Effizienz auf Stufe Sammelstelle seien auch die Rohwarenpreise hoch. Im Oktober habe Hilcona ein erstes plant-based Chicken und ein Pouletgeschnetzeltes unter dem Brand «Green Mountain» aus nass-extrudierten Erbsen lanciert. Schon nur für eine Testphase brauche es 500 Kilogramm Erbsen im Extruder – und eine intensive Entwicklungsarbeit, zum Beispiel, um einen prozessfähigen Maschinenprototyp zu entwickeln, so Messerli.
Konsumenten erwarten viel
Der allgemeine Tenor im pflanzlichen Proteinsegment lautet, dass der Preisdruck steigt. «Zentral ist der Endverkaufspreis», sagte Daniel Häfliger von Orior/Fredag. Obwohl der Konsument sage, dass er bereit sei 10 bis 15  Prozent mehr für Veganprodukte aus Schweizer Rohstoffen zu bezahlen, sei diese Bereitschaft im Laden nicht mehr da. Es brauche viel Mehrwert, um dann wirklich einen Mehrpreis zu generieren, so Häfliger. Also zum Beispiel eine entsprechende Sortenwahl, welche die geschmacklich besten Resultate erzielt.

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