Die Forschenden der ETH Lausanne haben aus dem Plastik eine iPhone-Hülle gefertigt.
Quelle: Lorenz Manker/EPFL
Der so hergestellte Plastik habe einen um bis zu 75 Prozent geringeren CO2-Fussabdruck als herkömmliche Kunststoffe, teilte die EPFL am Montag mit.
Das Forschungsteam um Jeremy Luterbacher stellte die Methode zur Herstellung von sogenannten Polyamiden im Fachblatt "Nature Sustainability" vor. Polyamide sind eine Klasse von Kunststoffen, zu der etwa Nylon gehört. Den Hauptrohstoff dafür liefert Erdöl.
Zucker-Struktur
Die Lausanner Forschenden nutzen als Hauptrohstoff die chemische Zucker-Struktur aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Holz oder Maiskolben. Der Prozess erreicht laut der EPFL eine Atom-Effizienz von 97 Prozent, was bedeutet, dass fast das gesamte Ausgangsmaterial im Endprodukt verwendet wird.
Der so entstandene Plastik weise Eigenschaften auf, die mit denen seiner fossilen Gegenstücke konkurrieren können, schrieben die Forschenden in der Studie. Auch die Kosten für die Herstellung des neuen Bio-Plastiks schätzen die Forschenden ähnlich hoch ein wie diejenigen für die Herstellung des heute weit verbreiteten Nylon 66.
Die potenziellen Anwendungen für diese innovativen Polyamide sind vielfältig und reichen von Automobilteilen bis hin zu Konsumgütern. Das EPFL-Spin-off Bloom Biorenewables ist nun daran, die Produktion dieser Materialien zu skalieren, um sie auf den Markt zu bringen.