Paul Lüthi
Ende Oktober letzten Jahres mussten die Verantwortlichen der Grossmetzgerei Lüthi & Portmann für vier Firmen der Lüthi-Gruppe den Konkurs anmelden. Knapp 200 der 300 Angestellten hatten Glück im Unglück: Sie erhielten einen neuen Arbeitsvertrag ab 1. November der FF Frischfleisch AG im luzernischen Sursee. Die Konditionen blieben dieselben, und die Angestellten konnten am Standort Deisswil bei Münchenbuchsee weiterarbeiten.
Gläubiger können höhere Angebote einreichen.
Nun werden die Vermögenswerte aus der Konkursmasse der betroffenen Firmen der Lüthi-Gruppe verwertet, schreibt die «Berner Zeitung». Mit dem Erlös sollen – soweit möglich – die Gläubiger entschädigt werden. Mit der Konkurspublikation vom 21. März teilt das Konkursamt Bern-Mittelland mit, dass die FF Frischfleisch AG ein Kaufangebot in Höhe von 1,5 Millionen Franken für die Sachwerte der Lüthi & Portmann AG und der Meinen AG als weiteren Unternehmen unterbreitet habe.
Der Betrag sei beim Konkursamt in bar hinterlegt worden. Zugleich hat die FF Frischfleisch AG mit dem Abschluss neuer Arbeitsverträge auch entsprechende Verpflichtungen in Bezug auf Ferienansprüche und Überstunden von 177 Mitarbeitenden übernommen. Inklusive dieser Verpflichtungen summiert sich das Kaufangebot der FF Frischfleisch AG auf rund 4,2 Millionen Franken. Die Gläubiger haben nun Gelegenheit, innerhalb eines Monates höhere Angebote einzureichen.
Sanierungsbemühungen reichten nicht aus. Für die meisten von ihnen dürfte das aber kaum infrage kommen. Denn es waren Ausstände in zweistelliger Millionenhöhe, die zum Konkurs geführt hatten. Die Lüthi-Gruppe machte letzten Herbst «intensiven Preisdruck am Absatzmarkt» und stark steigende Kosten für die finanzielle Schieflage verantwortlich. Gelitten habe man insbesondere unter den hohen Strompreisen. Verschiedene «Restrukturierungen, Reorganisationen und Sanierungsbemühungen» hätten aber nicht ausgereicht, um die negative Marktentwicklung zu stoppen, so die Lüthi-Gruppe.