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Hohe Fixkosten brachten Molkerei Forster in Schieflage

Die Molkerei Forster in Herisau steckt in einem gerichtlich verfügten Nachlassstundungsverfahren. Zum Verhängnis wurden dem Familienunternehmen unerwartet hohe Mieten und stark gestiegene Energiekosten.

Quelle: zVg

Die Molkerei Forster AG in Herisau befand sich seit dem 8. Dezember 2023 in der provisorischen Nachlassstundung. Seit dem 2. April läuft nun das gerichtlich bewilligte Nachlassstundungsverfahren, wie das St. Galler Tagblatt berichtet. Damit hat das Familienunternehmen nun sechs Monate Zeit, das Unternehmen zu sanieren und Nachlassverträge mit den Gläubigern auszuarbeiten.
In finanzielle Schieflage geriet die Molkerei aus verschiedenen Gründen. Dazu zählt der 2021 eröffnete Neubau. Die Molkerei ist im Gebäude eingemietet. Unerwartet höhere Baukosten hätten eine höhere Miete nach sich gezogen, sagte Geschäftsleitungsmitglied Sabine Bloch Forster der Zeitung. Der Ukrainekrieg habe zudem die Stromkosten um eine Million Franken ansteigen lassen. Zudem seien die Preise für die Plastikjoghurtbecher gestiegen.
Trotzdem ist die Molkerei Forster zuversichtlich. So habe man keine Angestellten entlassen müssen, sagte Bloch Forster. Während der provisorischen Nachlassstundung habe man zudem zwei neue Grosskunden gewinnen können. «Die Lage hat sich soweit stabilisiert, dass wir keine Liquiditätsschwierigkeiten mehr haben.»
Wegen der Nachlassstundung erhielten die Milchproduzenten bisher ihr Milchgeld für die Monate Oktober und November nicht. Der Grund: Die Hausbank hatte die Zusammenarbeit beendet, damit hatte die Molkerei Forster keinen Zugriff mehr auf ihre flüssigen Mittel. Nun übernimmt die Züger Frischkäse AG die Zahlungen der Milchlieferanten für die Molkerei Forster. So soll der herrschenden Unsicherheit entgegengewirkt werden, wie es im Bericht heisst. Züger und Forster arbeiten seit 2005 mit ihren Milchlieferanten in einer Produzenten-Milchverarbeiter-Organisation (PMO).
«Wurden nicht übernommen»
In den letzten Wochen war die Molkerei Forster laut dem Zeitungsbericht immer wieder mit Gerüchten konfrontiert. Sabine Bloch Forster stellte gegenüber der Zeitung klar: «Wir sind nach wie vor ein eigenständiger Betrieb. Wir wurden nicht übernommen und werden auch nicht schliessen.»
In der laufenden Nachlassstundung gelte es nun zu klären, wie die Nachlassdividende zu finanzieren sei, so Bloch Forster. Offen sei auch, wie die Firma künftig mit den hohen Fixkosten umgehen werde.
Die Molkerei Forster verarbeitet mit 35 Mitarbeitenden jährlich rund 11 Millionen Kilogramm Milch zu Pastmilch, Joghurt, Quark, Butter und Kaffeerahm. Zu den Abnehmern gehören unter anderem Lidl und Spar.

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