5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Granatapfel möglicher Jungbrunnen

Ein Molekül aus Granatäpfeln wird durch Darmbakterien so umgewandelt, dass es das Leben von Fadenwürmern verlängert und die Muskeln alter Mäuse stärkt. EPFL-Forschende berichten von dieser Entdeckung im Fachjournal «Nature Medicine».

Granatapfel. (Bild: Wikipedia)

Das Molekül mit dem Namen Urolithin A entsteht, wenn Darmbakterien einen Inhaltsstoff von Granatäpfeln verstoffwechseln. Urolithin A sorgt dafür, dass die Kraftwerke der Zelle - Mitochondrien genannt - wieder besser recycelt werden, wie die ETH Lausanne (EPFL) am Montag mitteilte. Mit dem Alter können Zellen kaputte Mitochondrien nicht mehr gut abbauen und wiederverwerten - sie sammeln sich daher in den Zellen an. Das beeinträchtigt die Gesundheit vieler Gewebe, darunter auch der Muskeln. Wie die Forscher um Patrick Aebischer von der EPFL berichten, kann Urolithin A diesen Recyclingprozess wieder aktivieren. Fütterten sie Fadenwürmer mit dem Molekül, verringerte sich in ihren Zellen die Anzahl angesammelter Mitochondrien. Ausserdem lebten sie länger, schrieb die Hochschule.

Alte Mäuse bleiben beweglicher
Auch bei Mäusen senkte Urolithin A die Zahl der angestauten Mitochondrien, wenn sie das Molekül einige Wochen lang mit der Nahrung bekamen. Über mehrere Monate hinweg eingenommen schien es zudem altersbedingte Muskelschwäche abzumildern. Die Tiere bewegten sich mehr und konnten kräftiger greifen als solche, die die Substanz nicht erhalten hatten. Laut Studienautor Johan Auwerx, ebenfalls von der EPFL, wäre es erstaunlich, wenn das Molekül nicht auch beim Menschen wirke, wenn es schon bei so unterschiedlichen Lebewesen wie Fadenwürmern und Nagetieren funktioniere. Eventuell liesse es sich auch beim Mensch einsetzen, um die zunehmende Muskelschwäche im Alter zu bremsen, mutmassen die Forscher.
Auf die Darmflora kommt es an
Bevor man nun auf Granatäpfel und Granatapfel-Extrakt setzt, um jung zu bleiben: Die Frucht selbst enthält kein Urolithin A, wie die EPFL in der Mitteilung betonte. Sie enthält nur das Vorläufer-Molekül, das durch Darmbakterien umgewandelt wird. Wie viel Urolithin A dabei produziert werde, könne je nach Zusammensetzung der Darmflora stark variieren. Für diejenigen, denen die richtigen Darmbakterien fehlen, arbeiten die Forschenden mit dem EPFL-Startup Amazentis bereits an einer Lösung, wie die Hochschule schrieb. In klinischen Studien testen sie derzeit eine Methode, um Menschen präzise dosiertes Urolithin A zu verabreichen.

Eigenwerbung Veranstaltungen Eigenwerbung Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.