Agroscope gibt Käsekulturen auf
Der Bund zieht sich aus der Produktion für Milchfermenten zur Käseherstellung zurück. Anstelle der Forschungsanstalt Agroscope soll eine Schweizer Aktiengesellschaft die Aufgabe übernehmen.
Der neue Hersteller der Kulturen muss unter anderem eine solide Verankerung in der Branche aufweisen, wie Eric Reumann, Mediensprecher im Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) einen Artikel der Zeitung «Matin Dimanche» bestätigte. Ausländische Unternehmen seien nicht im Rennen. Verhandlungen über die Übernahme der seit mehr als hundert Jahren bei Agroscope angesiedelten Tätigkeit sind gemäss Reumann bereits im Gang. Über deren Stand schwieg sich der Sprecher aus.
Bakterienkulturen von und für Käsereien
Die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope sammelt bei den besten Käsereien der Schweiz Bakterienkulturen ein. In Liebefeld bei Bern werden die Kulturen vermehrt und dann an andere Käsereien verkauft. Agroscope bietet so jede Woche mehrere Dutzend Bakterienkulturen an, aus denen die Käsereien auswählen können. Die Wahl der Kultur beeinflusst den Geschmack des Käses und die Struktur der Käsemasse. Einige Verordnungen über die geschützte Herkunftsbezeichnung schreiben die exakte Kultur vor.
Bund drängt auf Privatisierung
Der fortgesetzte Ausbau mit neuen Kulturen übersteigt die finanziellen Mittel von Agroscope. Darum drängt der Bund auf Privatisierungen. Die Kulturenzucht soll aber gleichwohl in Liebefeld bleiben, bei der Standortkonzentration von Agroscope aber nach Posieux FR folgen.