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Die Probleme des bio-gelben und des Schweizer Rocker

Zwar werden traditionelle Schweizer Käsesorten seit Jahrzehnten hergestellt. Dennoch verlieren sie stetig im Absatz. Tilsiter steht bei diesen Problemen an vorderster Front.

«Auch bei anderen Halbhart-Käsemarken hat sich der Erfolg nicht sofort eingestellt.» Peter Rüegg, Direktor SO-Tilsiter. (Bild: zvg)

Kleinere Sortenkäse haben es schwer in Zeiten zunehmender Produktion von Halbhartkäseprodukten. Davon kann Peter Rüegg, Direktor der Sortenorganisation Tilsiter, ein Lied singen. Explizit sieht man die Tilsiter-Sorgen am schwächelnden Export. Der Käse hatte im letzten Jahr mit seinen Minder-Exporten die höchste Differenz aller Schweizer Käse zu verzeichnen. Es fanden gemäss TSM-Statistik nämlich nur noch 193,4 Tonnen, 29,5 Prozent weniger als im Vorjahr, den Weg über die Schweizer Grenze. Auch der Gesamtabsatz litt. So wurden 5,9 Prozent weniger produziert, nämlich 2900 Tonnen. Damit unterschreitet der Schweizer Tilsiter erstmals in seiner Geschichte die magische Grenze von 3000 Tonnen. Schuld daran sind gemäss Rüegg die Verluste beim roten Rohmilchtilsiter sowohl im Export wie auch in der Schweiz. Die Hauptmenge des Exportes, rund 150 Tonnen, läuft über die Marke «Swizzrocker» – vormals Alpentilsiter, oder einfach der rote Tilsiter. «Wir sind eine Neumarke und noch nicht richtig eingeführt», sagt Rüegg. So sei der «Swizzrocker» im deutschen Einzelhandel, etwa bei Edeka oder Rewe, nur in den Theken und nicht im Selbstbedienungsregal zu finden, oft sogar nur während der Promotionen im Frühling und Herbst. Zudem würden die Käsetheken nur zehn Prozent des deutschen Marktes abdecken, so Rüegg. Damit sei man, im Gegensatz zu anderen Schweizer Käse wie dem Appenzeller mit Dauerlistungen, generell in einer schlechten Situation, sagt Rüegg. Guter Start Dabei hat es im 2015 so schön angefangen mit dem Swizzrocker. Die Exporte stiegen nach der Lancierung sprunghaft an, wie die Sorte im Frühling 2016 mitteilen konnte. Und Rüegg ist auch heute noch zuversichtlich. Schliesslich sei der Erfolg bei anderen Halhbart-Käsemarken aus der Schweiz, wie etwa dem scharfen Maxx auch nicht von heute auf morgen gekommen. Ausserdem könne Swizzrocker auf Marketinggeld zählen. Der Bund leiste über die Switzerland Cheese Marketing AG, (SCM) einen Beitrag von rund 300 000 Franken. Dieser Betrag werde durch Eigenmittel von der Branche verdoppelt, womit pro Kilogramm Swizzrocker 4 Franken Marketinggeld flössen, sagt Rüegg. Rahmkäse gegen gelben Tilsiter Ein weiteres Problem ortet Rüegg beim gelben Rahmtilsiter, der in harter Konkurrenz zum Luzerner Rahmkäse von Emmi stehe. Obwohl der «Gelbe», wie Rüegg ihn nennt, deutlich günstiger als andere Rahmkäse angeboten wird, konnten sich die Absätze nie wesentlich über die rund 200 Tonnen pro Jahr entwickeln. Ein Grund dafür dürfte die Beschränkung auf Bioqualität sein, was das potenzielle Konsumentensegment stark einschränkt. Doch das Hauptproblem bleibt die Konkurrenz der anderen sortenfreien Halbhartkäse. Durch die über die vergangenen Jahren explodierte Anzahl sogenannter Spezialitäten habe der traditionelle Tilsiter laufend an Volumen verloren, sagt Rüegg. Er zählt darauf, dass der Konsument langfristig wieder die Orientierung zur bewährten Tilsiter-Qualität sucht, zumal dieser Käse infolge der effizienteren Wertschöpfungskette auch sehr preiswert im Markt stehe. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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