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Vom Magen der Kuh in den Käsekeller

Bis 2020 will sich die Emmentaler Schaukäserei rundum erneuern. Den Auftakt macht ein multimedialer Besucherrundgang. Witzig bringen eine Maus, eine Kuh und eine Käserin den Besuchern den Emmentaler näher.

Mit einem Stückchen Emmentaler im Mund beginnt die Tour. Eine Maus, eine Kuh und eine Käserin begrüssen die Besucherinnen und Besucher und führen sie – mal nur als Stimme, mal als Puppe oder als Animation – auf einer durchgetakteten Tour in elf Räumen durch die Welt des Emmentalers. Der multimediale Rundgang ist die neuste Attraktion der Emmentaler Schaukäserei in Affoltern im Emmental. Sieben Monate dauerten die Arbeiten am sogenannten «Königsweg», der am 1. Dezember eingeweiht wurde. Ausgeheckt und umgesetzt hat ihn die Agentur Steiner Sarnen Schweiz, die unter anderem auch das erfolgreiche Besucherzentrum im Maison Cailler gestaltet hat. Käsebarone und Chäs-Chessi-Rap In gut 25 Minuten führt der Rundgang im Untergeschoss der Schaukäserei auf witzige und kurzweilige Weise durch die Geschichte und die Produktion des Emmentalers. Die Besucher erfahren, wie der löchrige Käse die «Käsebarone» im Tal reich machte. Und wie die Armut viele Emmentaler zum Auswandern zwang; das Wissen um die Herstellung des Emmentalers nahmen sie in alle Welt mit. Man betritt den Magen einer Kuh und erfährt, wie aus Gras Milch wird und aus Milch Käse – die Erklärung liefert die Käserin in einem mitreissenden Rap. Natürlich lüftet die vorwitzige Maus das Geheimnis, wie die Löcher in den Käse kommen. Und am Ende gibt es nochmals Emmentaler, jungen und alten, zum Degustieren. Der Blick geht dabei in den Käsekeller, wo die grossen Laibe heranreifen. Und durch eine grosse Scheibe kann man zusehen, wie der Emmentaler hergestellt wird. 50 000 Besucher erwartet «Der Königsweg ist ein Meilenstein für die Schaukäserei» sagt Geschäftsführer Frank Jantschik. Seit der Eröffnung vor über 30 Jahren blieb die Schaukäserei im Grossen und Ganzen unverändert. Nun wird sie rundum erneuert (siehe Kasten). Die erste Etappe ist der neue Rundgang. Mit ihm wolle man den Leuten auf informative und unterhaltsame Art zeigen, was hinter dem Emmentaler AOP stecke, erklärt Jantschik: «Ein Naturprodukt mit viel Geschichte und Handwerk.» Natürlich hofft die Schaukäserei auch darauf, mit dem Rundgang attraktiver zu werden und mehr Besucherinnen und Besucher nach Affoltern zu locken. Jantschik rechnet für den Königsweg mit 50 000 zahlenden Gästen pro Jahr. Insgesamt besuchen jährlich rund 300 000 Gäste die Schaukäserei, rund 80 Prozent davon kämen aus der Schweiz, so Jantschik. Momentan gibts den Rundgang nur auf Deutsch, ab dem 5. Februar sollen die Maus, die Kuh und die Käserin aber auch Französisch und Englisch können. Der grosse Vorteil des Königsweg sei, dass er ein «spontan buchbares Erlebnis» sei, erklärt der Geschäftsführer. Wer Lust auf die Tour habe, kaufe ein Ticket und könne schon ein paar Minuten später den Rundgang machen. Die im Voraus buchbaren Führungen mit Guides, die sehr beliebt seien, werde es aber auch weiterhin geben. Die Eröffnung am 1. Dezember fiel in «die absolute Nebensaison», wie Jantschik sagt. Aus baulichen Gründen sei das nicht anders möglich gewesen. Entsprechend sei die Auslastung in den ersten Wochen tief gewesen. «Aber wir bekamen sehr positive Rückmeldungen. Die Leute sind begeistert», betont Jantschik und erzählt von Schulklassen, die nach dem Besuch den Käser-Rap gesungen hätten. Aber auch Bauern und Käser seien vom Rundgang angetan. Der angeschlagene «König der Käse» Der Emmentaler wird im Rundgang wiederholt als «König der Käse» bezeichnet. Was der Königsweg nicht thematisiert: Seit 1999 die Monopol-Organisation Käse-Union aufgehoben wurde, kriselt der Emmentaler. Der Absatz und die Preise sinken. Auch der Schaukäserei ging es jahrelang finanziell schlecht. Die Wende kam 2017: Die Sortenorganisation Emmentaler entschied sich, Hauptaktionärin der Schaukäserei zu werden. Und eine Rekapitalisierung brachte frisches Geld. Die Sortenorganisation betrachtet ihre Beteiligung als Investment in die Marke Emmentaler. Die Schaukäserei soll laut Stefan Gasser, Direktor von Emmental Switzerland, ein «noch attraktiveres Schaufenster für den Emmentaler AOP werden». Ob der Königsweg die Leute tatsächlich wieder auf den Ge-schmack von Emmentaler bringt? «Geschmack ist sehr individuell». sagt Jantschik. Der Königsweg könne den Besuchern aber vermitteln, was den Emmentaler ausmache und wie er produziert werde. Und er erlaube es den Gästen, den Käse in unterschiedlichen Reifegraden zu verkosten. «Wenn es uns gelingt, dass die Besucher nach dem Rundgang ein anderes Geschmacksbewusstsein haben, dann haben wir schon viel erreicht.» stephan.moser@rubmedia.ch Die Emmentaler Schaukäserei ist täglich geöffnet. Der«Königsweg» kostet 15 Franken für Erwachsene und 8 Franken für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren. www.emmentaler-schaukaeserei.ch

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