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FBK: Wie weiter mit der Messe?

Die Bäckereifachmesse FBK musste erneut einen Aussteller- und Besucherschwund hinnehmen. Sind Messen nicht mehr zeitgemäss? Die Verantwortlichen machen sich Gedanken, wie es weitergehen soll.

Die FBK hat eine ungewisse Zukunft.

15 Prozent weniger Aussteller, 15 Prozent weniger Besucher. Dies ist die Bilanz der vergangenen FBK. Die Qualität der Besucher sei gut gewesen, sagt Urs Wellauer, Direktor des schweizerischen Bäcker- Confiseurmeisterverbandes (SBC). Die Entscheidungsträger seien unter den 19 350 Besuchern vor Ort gewesen, wie er aus zahlreichen Ausstellergesprächen erfahren habe. Dass die Backwaren -und Confiseurbranche einem starken Strukturwandel unterliegt, ist bei vielen Zulieferern nicht unbemerkt geblieben – einige haben deshalb auf eine Teilnahme verzichtet. Die Industriebäckerei Aryzta (Hiestand) hat sich schon vor Jahren von der Messe zurückgezogen. Die grossen Schokoladenhersteller Lindt oder Cailler blieben der FBK zum ersten Mal fern, weil sie sich vermehrt auf das Endkundengeschäft fokussieren wollen. Der Couverturenlieferant Carma, eine Tochter von Barry Callebaut, fehlte in Bern ebenso wie die Backwarenfirma Fredy’s AG. Man wolle direkt und themenbezogen auf bestehende und potenzielle Kunden zugehen, sagt Andrea Zimmermann von Carma. Dabei werde auf der erfolgreichen Lancierung von RubyRubina aufgebaut. Bei Fredy’s mache man grundsätzlich nicht mehr mit, erklärt Firmengründer Fredy Hiestand gegenüber alimenta. Gründe dafür seien unter anderem die Kosten. Alleine die Igeho verursache einen Aufwand von 150 000 Franken. Man setze heute auf die persönliche Beratung und den Verkauf durch den Aussendienst, sagt Hiestand. Eine Messeteilnahme komme nur in Frage, wenn etwas ganz Neues präsentiert werden könne. Auch die Meyerhans Mühlen aus Weinfelden war erstmals nicht mehr an der Messe. Man habe den Entscheid vorsichtig abgewägt, sagt Geschäftsführer Dominic Meyerhans. Seine Firme betrachte Messen grundsätzlich nicht mehr als zeitgemässes Kommunikationsmedium. Das traditionelle Kerngeschäft der Mühle liege im Bäckergewerbe, man woll deshalb direkt zu den Kunden gehen statt in einer Messehalle auf diese zu warten. Mit diesem Marketing-Ansatz, glaubt Meyerhans, erreiche man auch die steigende Zahl von Kunden, die einen Messebesuch nicht mehr als lohnenswert erachten. Weitere Branchen integrieren Den Ausstellerschwund will der SBC nicht einfach hinnehmen. «Mit dem Prinzip Hoffnung, dass es schon irgendwie weitergehe, können und wollen wir uns nicht abfinden», sagt Wellauer. Deshalb prüfe der Verband nun zusammen mit der Bernexpo AG die Erweiterung der FBK um weitere Lebensmittelbereiche, unter dem Arbeitstitel «FBKplus». Dabei sollen Technologie- und Dienstleistungsanbieter mit einbezogen werden, was vermehrt Leute aus anderen Lebensmittelbranchen anziehen soll. Der Branchen-Treffpunkt solle zudem von fach- und trendorientierten Veranstaltungen umrahmt werden, sagt Wellauer. Er könne sich vorstellen, dass die Events der Bäckereibranche, wie der Grand Prix, der Bäckerkongress, die Pistor Generalversammlung oder die Richemont-Tagung anlässlich der Messe stattfinden. Für weitere Anlässe aus der Lebensmittelbranche sei man offen. Branchen legen sich noch nicht fest Erste Gespräche mit anderen Branchen habe man schon geführt, sagt Wellauer. Ein Kandidat der Bäcker wäre zum Beispiel die Fleischbranche. Deren Verband, der Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF), gab kürzlich bekannt, nicht mehr an der Metzgereifachmesse Mefa teilzunehmen, die bis 2017 alle zwei Jahre jeweils in der zweiten Novemberhälfte parallel zur Igeho in Basel stattfand. Alexandra Bechter, die Messeverantwortliche beim SFF, erklärt, es habe immer weniger Besucher mit immer weniger erspriesslichen Effekten an den Ständen gegebe. Der Aufwand für die Messeteilnahme sei enorm und die SFF-Mitglieder seien immer spärlicher an der Messe erschienen. Es gebe auch immer weniger Aussteller. Der SFF-Hauptvorstand habe deshalb keine Zukunft mehr an der Messe gesehen. Eine Erweiterung des FBK -Konzepts sieht Bechter zwar als möglichen Ansatz. Dennoch möchte sich der SFF nach der Absage für die Mefa 2021 nicht einfach an eine andere Messe binden. Vorerst konzentriere man sich auf eine Sonderschau an der diesjährigen Olma, die der SFF gemeinsam mit dem Ausbildungszentrum für die Schweizer Fleischwirtschaft ABZ, dem Fleischfachverband St. Gallen-Liechtenstein und Proviande durchführen will, sagt Bechter. Auch für die Käsereien ist es noch zu früh, sich festzulegen. Man habe eine erste vage Präsentation des neuen Konzepts erhalten, sagt Fromarte-Direktor Jacques Gygax. Der Marketingverantwortliche Andréas Leibundgut ergänzt, Fromarte organisiere schon seit Jahren keine Messen mehr. Dies sei Aufgabe von Switzerland Cheese Marketing. Fromarte habe diese Aufgabe früher für die Spezialitätenkäser, die keine Sortenanbindung gehabt hätten, übernommen. Kein Igeho-Anschluss Für SBC-Direktor Urs Wellauer ist klar, dass die Bäckereibranche weiterhin einen Branchentreffpunkt braucht. Dabei sei es wichtig, dass eine gewisse Eigenständigkeit gewahrt werden könne. Ein Zusammengehen mit der Igeho etwa sei nicht der geeignete Weg. Der Cafetier-Verband beispielsweise setze auf die Bäcker und auf die FBK, nicht auf die Igeho, sagt Wellauer. Die Verträge des SBC mit der Bernexpo AG laufen noch bis ins Jahr 2025. Man werdenun bis im Herbst 2019 gemeinsam mit den Partnern und Vertretern sämtlicher Lebensmittelbereiche das Detailkonzept FBKplus entwickeln, sagt Wellauer. Und danach werde es präsentiert. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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