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Erna 1 bis Erna 24

(Bild: zVg)

Milchkühe müssen einen Namen haben. Das ist eine der zwölf Anforderungen des «Grünen Teppichs», dem Branchenstandard für nachhaltige Milch, den die Schweizer Milchbranche Anfang Mai verabschiedet hat (siehe S. 18). Damit soll die Verbundenheit der Bauernfamilien mit ihren Tieren zum Ausdruck gebracht werden. Echt jetzt? Ein Kuh-Name als Nachhaltigkeitskriterium? Ich bin kein Kuhversteher, darum sei mir die ketzerische Frage verziehen: Fühlt sich eine Kuh glücklicher, wenn ihr der Melkroboter erst zärtlich ihren Namen ins Ohr flüstert, bevor er ihr an die Zitzen geht? Und können Melkroboter überhaupt zärtlich flüstern? Eine noch viel grundlegendere Frage lautet allerdings: Wann ist ein Kuh-Name ein Kuh-Name? Das will die Branchenorganisation Milch (BOM) nun allen Ernstes in einer Weisung regeln. «Wir müssen darüber sprechen, ob ein Bauer, der seine Kühe Erna 1 bis Erna 24 nennt, den Standard erfüllt», erklärte BOM-Geschäftsführer Stefan Kohler. Sind Bauern wirklich so fantasielos? Immerhin gibt es im Netz jede Menge Inspiration für tauffaule Milchbauern. Auf der Website von Swissgenetics sind mehrere Tausend Kuhnamen aufgelistet. Ein flüchtiges Durchscrollen zeigt: Es besteht wirklich Bedarf, zu klären, was ein Kuh-Name ist. Oder ist es noch zeitgemäss, ein «Negerli» im Stall zu haben? Mindert es nicht die Würde einer Kuh, wenn sie nach einem Kapselkaffee («Nespresso») oder einem Möbelhaus («Ikea») benannt wird? Und – bei aller Abgeklärtheit – ist es wirklich o.k., seine Kuh «Filet» zu nennen und sie so täglich an ihr Ende zu erinnern? Und wer will es einer Kuh verargen, wenn sie ihren Namen «Youtube» (den gibts bei Swissgenetics tatsächlich) als «Du Tubel» missversteht und dem Bauern vor Augen führt, wozu sie Hörner hat? Fragen über Fragen. Schön, dass sie jetzt abschliessend geklärt werden. Darauf trinke ich ein Glas nachhaltige Milch, für die ich gern auch mehr zahle. Ob sie von Erna 13 oder Bethli kommt, ist mir herzlich egal.

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