28.09.2023
Chocolatier Gysi in Nachlassstundung
Der Berner Schokoladefabrik Gysi AG Chocolatier Suisse droht das Ende. Ein Richter hat die Firma in die provisorische Nachlassstundung geschickt.
Die Firma produziert auch für Private Labels. Hier Schokomandeln.
Laut den provisorischen Sachwaltern will das Traditionsunternehmen nach Ostern 2020 den Betrieb «geordnet herunterfahren», wie die Nachrichtenagentur sda schreibt. Die Auftragslage sei gut und am Markt habe die Firma Erfolg, schreiben die von einem Berner Richter eingesetzten provisorischen Sachwalter.
Das Problem sei, dass die «kritische Grösse» des Betriebs nicht nachhaltig habe sichergestellt werden können. Dazu habe auch die Wechselkursentwicklung beim britischen Pfund beigetragen. Grossbritannien ist Hauptexportmarkt der Berner Firma. Als weiteres Problem der Firma wird in der Mitteilung hoher Nachholbedarf an Investitionen in Gebäude und Anlagen genannt.
Sie haben dem Richter vor der Verhandlung über die Bewilligung der definitiven Nachlassstundung einen entsprechenden Bericht abzuliefern. Die provisorischen Sachwalter werden zusammen mit der Gysi AG prüfen, ob und wie allenfalls einzelne Betriebsteile längerfristig weiterbetrieben und die rund 70 Mitarbeitende auch in Zukunft beschäftigt werden können. Während der Nachlassstundung will die Firma bereits vorhandene und neue Aufträge – insbesondere rund um das Ostergeschäft – ausführen.
Die Wurzeln der Firma Gysi AG liegen im Herzen der Stadt Bern, wo Walter Gysi 1931 ein Tea Room mit Confiserie gründete. Inzwischen ist die dritte Generation der Familie am Ruder. Das Unternehmen stellt Truffes und Pralinés her, dazu Dragées, Gelées und Likörstängeli. Auch Schoko-Armeesackmesser kommen aus der Fabrik an der Berner Morgenstrasse.
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