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Bei der Nachwuchsförderung muss etwas gehen

In der Lebensmittelindustrie herrscht chronischer Mangel an Fachleuten für die Produktion. Die Branche hat eine Auslegeordnung gemacht und will Gegensteuer geben.

Vera Kavics, Head of Global Manufacturing bei Planted. (AG LMT)

Der Fachkräftemangel wird in der Lebensmittelbranche zum immer drängenderen Problem. «Wie kommt die Lebensmittelindustrie zu genügend Fachkräften?» hiess die Veranstaltung, die von der Arbeitsgruppe Lebensmitteltechnologe AG LMT am 9. Juni in Luzern organisiert wurde. «Wir haben tolle Produkte, leider möchte niemand diese herstellen», brachte Dominik Cadosch, Präsident der AG LMT, das Problem provokativ auf den Punkt. Dafür gebe es allgemeine Gründe, etwa die tiefe Arbeitslosenzahl oder die steigende Zahl der Maturitätsabschlüsse. Zu den spezifischen Gründen, das zeigen Umfragen in der Branche, gehören Argumente wie «monotone Arbeiten an der Linie», «Schichtarbeit», «wenig Möglichkeit für Teilzeitarbeit» oder «körperliche Belastung». Es gebe aber auch gute Gründe dafür, in der Lebensmittelindustrie zu arbeiten, sagte Cadosch: Etwa der «Bezug zum Produkt», «gute Karrierechancen» oder ein «sicherer Arbeitsplatz».
Mehr Personalmarketing
Andrea Müller, Professorin für Human Resources & Corporate Learning der ZHAW, fand, angesichts von Trends wie Gesundheit, Lebensqualität oder sinnhafter Arbeit sei die Lebensmittelindustrie gut positioniert. Die Unternehmen seien beim Produktmarketing sehr erfahren, es lohne sich, auch ins Personalmarketing zu investieren. Die Firmen könnten auch kreativer sein bei sogenannten «fringe benefits», also Nutzen für die Arbeitnehmer, die nicht auf dem Lohnausweis stehen: Job-Sharing, Schichten anpassen, einmal ein Feierabendbier organisieren, Mitarbeiterräume von den Mitarbeitenden gestalten lassen oder auch kostenlose Fitnessabos.
Wie akut der Fachkräftemangel ist, wurde im anschliessenden Podium klar. Man habe heute gleich viele Bewerbungen wie früher, sagte Petra Feigl-Fässler, Personalchefin bei der Migros-Industrie, aber viel mehr offene Stellen. Hindernisse seien teilweise die geografisch wenig attraktive Lage der Standorte oder die Mehrsprachigkeit, die erwartet werde.
Bei Maestrani sucht man immer wieder Linienführer, wie Verkaufsleiter Thomas Leitner sagte. Lernende zu finden, sei nicht so schwierig, sie in der Firma zu behalten aber schon. Die Leute wollten sich auch weiterbilden und landeten dann rasch oben im Management. Auch beim Fleischalternativen-Start-up Planted sind Fachleute für die Produktion gesucht, im Gegensatz zu Marketingfachleuten. Planted sei als Arbeitgeber noch nicht so bekannt, sagte Vera Kavics, Head of Global Manufacturing.
Was also tun? Die Ausbildung zum Lebensmittelpraktiker sei eine gute Möglichkeit, treuere Mitarbeitende zu erhalten, sagte Leitner. Eventuell müsse man auch versuchen, Angestellte im Detailhandel anzusprechen, dort gebe es viele Talente, die sich eignen würden.
Feigl-Fässler fand, die Branche müsse gemeinsam ins Branding investieren, um die Lebensmittelindustrie sichtbarer und attraktiver zu machen. Als Outsider habe man kein richtiges Bild davon, wie Lebensmittel hergestellt würden. Auch Professorin Müller empfahl den Anwesenden, «das Konkurrenzdenken ad acta zu legen» und für die Nachwuchswerbung zusammenzuspannen.

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