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Bell wächst weiter, leidet unter starkem Franken

Der Lebensmittelhersteller profitiert im ersten Semester von höheren Verkaufspreisen, die Wechselkurse machen ihm jedoch zu schaffen.

Der Fleischverarbeiter und Convenience-Spezialist Bell hat im ersten Halbjahr 2022 den Umsatz leicht gesteigert. Dabei profitierte das Unternehmen auch von höheren Verkaufspreisen, wogegen der Wechselkurs einen negativen Einfluss hatte.
So legte der Nettoumsatz um 6,2% auf 2,11 Mrd. Fr. zu, wie das mehrheitlich Coop gehörende Unternehmen am Donnerstag, 11. August mitteilte. Das Wachstum sei auf die Erholung des Geschäftsfeldes Convenience, die erhöhte Auslastung im Betrieb im österreichischen Marchtrenk sowie auf rasch umgesetzte Preiserhöhungen aufgrund der Teuerung zurückzuführen.
In Bezug auf die Corona-Situation habe sich die erwartete Normalisierung ergeben. Entsprechend habe sich der Absatzkanal Food Service deutlich erholt, wogegen die coronabedingt hohen Retailumsätze wieder etwas zurückgingen.
Der mit einem Umsatzanteil von der Hälfte grösste Bereich Bell Schweiz hat den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr nur knapp gehalten. Hauptverantwortlich dafür ist die Veränderung im «Kanalmix» durch den Rückgang der Retailumsätze nach Corona.
Der Bereich Bell International sowie die drei neu geschaffenen Geschäftsbereiche Eisberg, Hilcona und Hügli legten dagegen allesamt zweistellig zu. Die letzten drei Bereiche gingen bei der jüngsten Neuorganisation aus dem ehemaligen Bereich Convenience hervor.
Teuerung liess nicht ganz auffangen
Die Preiserhöhungen reichten nicht aus, um die Inflation vollständig aufzufangen. So reduzierte sich der Betriebsgewinn (EBIT) um 2,6% auf 63,0 Mio. Fr. und die entsprechend Marge um 20 Basispunkte auf 3,0%. Er lag aber noch immer über dem Wert von 2019 vor der Pandemie.
Der Reingewinn lag wegen der negativen Währungsentwicklung mit 40,2 Mio. Fr. um knapp einen Fünftel unter dem Vorjahreswert. Damit lag das Reinergebnis etwas hinter den Erwartungen zurück, mit dem operativen Ergebnis und dem Umsatz hat Bell aber besser abgeschnitten als gedacht.
Für das Gesamtjahr 2022 macht das Unternehmen nach wie vor keinen konkreten Ausblick. Solange die unsichere weltpolitische Lage anhalte, werde die Beschaffungs- und Preissituation angespannt bleiben, heisst es mit Blick nach vorne.
«Wir gehen davon aus, dass die Teuerung auch in der zweiten Jahreshälfte weiter ansteigen und daher einen Einfluss auf das Jahresergebnis haben wird», lässt sich in der Mitteilung CEO Lorenz Wyss zitieren. Von der Inflation und der Corona-Situation hänge der weitere Verlauf des Geschäftsjahres weitgehend ab. Wyss geht indes davon aus, dass die Normalisierung des Kanalmixes auch in der zweiten Jahreshälfte weitergehen wird.

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