Die Goldgelbe Vergilbung führt zum Absterben der Rebstöcke. (Agroscope)
Bei den Winzerinnen und Winzern ist die Goldgelbe Vergilbung gefürchtet. In der Schweiz trat sie 2004 erstmals im Kanton Tessin auf. Seither wurde sie auch in den Kantonen Waadt, Wallis und Graubünden nachgewiesen. Betroffene Rebstöcke sterben ab, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, müssen sie entfernt und vernichtet werden. Bei einer Infektion wird gegen die Zikaden-Art vorgegangen, welche die Krankheit verbreitet.
Auf der Suche nach alternativen Methoden zur Bekämpfung haben Forschende von Agroscope, der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt des Bundes, nun das Erbgut des Erregers entschlüsselt, wie es im aktuellen Agroscope-Newsletter heisst. Die Krankheit wird durch zellwandfreie Bakterien, sogenannte Phytoplasmen, verursacht. Um dagegen vorzugehen, sei es wichtig zu verstehen, wie sich der Erreger ausbreite und was mit der betroffenen Pflanze geschehe, heisst es weiter.
Die erste Erkenntnis: Anders als bei anderen Phytoplasmen ist die Struktur des Erbguts stabil. Diese Entdeckung ist laut den Forschenden essenziell. Denn: Ein stabiles Erbgut bedeutet, dass sich auch die Schwachstellen stabil verhalten. «So ist es einfacher, Schwachstellen zu finden und erfolgreich zu nutzen, um den Erreger zu eliminieren», heisst es.
In einem nächsten Schritt untersuchen die Forschenden nun die Genfunktion, die durch die Sequenzierung des Genoms aufgedeckt wurde. Das hilft laut Agroscope zu verstehen, wie der Erreger eine Pflanze krank macht und ihre Abwehr umgeht. Zudem analysieren die Forschenden, ob diese Schwachstellen in allen in der Schweiz vorkommenden Stämme vorkommen.