Nestlé erzielte in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 69,1 Milliarden Franken erzielt. Ohne Zukäufe und Währungseffekte ergibt das ein Wachstum von 8,5%. 7,5% davon stammen aus Preiserhöhungen, 1% von Mengensteigerungen, wie Nestlé am Mittwoch, 19. November mitteilte.
Erholung von Corona
Das Wachstum sei über die meisten Regionen und Kategorien breit abgestützt gewesen. Nach Kategorie lieferten die Heimtierprodukte den grössten Wachstumsbeitrag, aber auch Süsswaren und Wasser konnten zweistellig wachsen.
Beim Wasser konnte das Plus trotz Lieferkettenproblemen erzielt werden, wie es heisst. Das Geschäft hatte lange geschwächelt, bis Nestlé es mit Verkäufen umbaute und sich verstärkt auf Premiumprodukte konzentrierte. Nun profitiert es zudem von der Erholung der Ausserhaus-Kanäle von der Corona-Pandemie. Dieses konnte die Umsätze aus dem Vorkrisenjahr 2019 mit einem starken Wachstumssprung wieder übertreffen.
Milch und Fertigprodukte schwächer
Im Vergleich fiel dagegen das Wachstum bei den Kategorien Milchprodukte und Speiseeis (+4,8%) sowie Fertiggerichte und Kulinarikprodukte (+2,6%) etwas schwächer aus. Dies nach einer hohen Vergleichsbasis 2021, wie Nestlé festhält. In beiden Kategorien gingen die Mengen zurück.
Auch Nespresso konnte das hohe Tempo aus dem Vorjahr nicht mehr ganz halten. Das organische Wachstum belief sich noch auf 3,0 Prozent, die Mengen gingen gar um 1,9 Prozent zurück.
Tempo weiter angezogen
Insgesamt hat Nestlé im Vergleich zum ersten Halbjahr (+8,1%) das Wachstumstempo weiter gesteigert. Im dritten Quartal allein erreichte es hohe 9,3 Prozent. Das hat vor allem mit den Preiserhöhungen zu tun, mit denen Nestlé nun laufend die steigenden Kosten an die Konsumenten weiterreicht.
Nestlé habe die Preise inflationsbedingt in «verantwortungsvoller Weise» weiter angepasst, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in der Mitteilung. Das interne Realwachstum habe sich trotz der hohen Vergleichsbasis und anhaltender Engpässe in den Lieferketten als robust erwiesen. Die Nachfrageelastizität sei begrenzt gewesen.
Die Inflation beginnt allerdings die Kauffreude der Konsumenten zu bremsen. Mengenmässig gingen die Verkäufe im Herbst leicht zurück (-0,2%).
Wachstumsausblick nach oben präzisiert
Die nun vorgelegte Entwicklung der Umsätze kommt nicht ganz überraschend. Analysten hatten für den Neunmonatszeitraum in etwa mit diesen Werten gerechnet. Das organische Wachstum hatten sie bei 8,3 Prozent, das Mengenwachstum bei 1,1 Prozent gesehen.
Nestlé sei weiter gut aufgestellt, um zukünftiges Wachstum zu erzielen, sagte Schneider. Für das Gesamtjahr stellt Nestlé ein organisches Wachstum von um die 8% in Aussicht. Zuvor lautete das Ziel auf 7% bis 8%. Bereits im Halbjahr hatte Nestlé die Wachstumsprognose erhöht. Die operative Marge soll weiterhin um die 17,0 Prozent zu liegen kommen.