Swisspatat-Geschäftsführer Christian Bucher.
Die Branchenorganisation Swisspatat hat Anfang eine neue Marketingstrategie lanciert. Auch aufgrund von neuen Vorgaben des Bundesamtes für Landwirtschaft wurde noch stärker auf die Mehrwerte der Kartoffel gesetzt, mit den Attributen Herkunft Schweiz, Gesundheit und Ernährung, Vielfalt und Genuss. «Die Jungen essen heute wenig Kartoffeln, wir müssen da dranbleiben», sagte Swisspatat-Präsident Urs Reinhard an der Delegiertenversammlung vom 25. November in Bern. Geschäftsführer Christian Bucher ergänzte: «Die Kartoffel ist gut verträglich, sie kann für fast alle Ernährungsweisen und in allen Religionen verwendet werden». Auf den neuen Sujets machen junge Menschen auf die Kartoffel aufmerksam und erklären, weshalb sie Kartoffeln kaufen.
Ein weiterer Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2021/22 war das Thema Food Waste. Swisspatat trat dem Verein «United Against Waste» bei, einem Branchenzusammenschluss mit dem Ziel, aktiv in der Lebensmittelbranche Food Waste zu vermindern. Swisspatat habe auch an der Ausarbeiten der branchenübergreifenden Vereinbarung zur Reduktion von Lebensmittelverlusten des BAFU mitbearbeitet und diese als eine der ersten Organisationen mitunterzeichnet, sagte Bucher.
Wichtig sei auch die Koordination und Begleitung des Projekts «Innovation in der Sortenprüfung». Gemeinsam mit Agroscope und HAFL wird einerseits die Trockenheitstoleranz von verschiedenen Sorten geprüft, andererseits werden sogenannte «Low-Input-Sorten» geprüft.
Die Swisspatat hat nach finanziellen Verlusten aufgrund der negativen Entwicklungen an den Aktienmärkten auch verschiedene Kostensparmassnahmen umgesetzt. So gab die Branchenorganisation die Geschäftsführung des Grünen Zentrums an der BEA an den Berner Bauernverband ab. Der Produktversand aus dem Onlineshop von Swisspatat wird neu ausgelagert und der Standort in Düdingen aufgehoben.
Schliesslich wurde im Verband neben den Arbeitsgruppen Markt (AGM), Sortenprüfung (AGS), Pflanzkartoffeln (AGP) und Anbau (AGA) ein neues strategisches und beratendes Gremium namens «Denkfabrik Swisspatat» gegründet, das der Verwaltung angegliedert ist. Dort sollen strategische Fragen wie Food Waste, Absenkpfad oder die Mehrwertsrategie beraten und Lösungen erarbeitet werden.