Die Migros steigerte den Umsatz im letzten Jahr um 4,2% auf 30,1 Milliarden Franken und knackte damit erstmals die Marke von 30 Milliarden, wie Migros-Chef Fabrice Zimmermann heute vor den Medien in Zürich erklärte. Der Reingewinn fiel allerdings um fast ein Drittel von 668 auf 459 Millionen Franken. Das EBIT sank um 21,5 % auf 628 Mio. Franken.
Der wichtigste Grund dafür sind gemäss Migros stark gestiegene Kosten für Rohstoffe, Verpackung und Energie. Insgesamt seien Mehrkosten von über 400 Mio. Franken entstanden, sagte Migros-Finanzchefin Isabelle Zimmermann. Allein bei der Migros-Industrie stiegen die Kosten um rund 250 Mio. Franken an. Man habe die Kosten zu einem grossen Teil selbst getragen, um Preiserhöhungen bei den Konsumentinnen und Konsumenten möglichst abzufedern, sagte Fabrice Zumbrunnen.
Umsatztreiber waren die Bereiche, die während der Pandemie eingebrochen waren und sich wieder erholt haben, die allerdings nicht so margenstark sind: Das Reise- und Freizeitgeschäft und die Gastronomie. Auch im E-Commerce konnte die Migros wachsen. Der gesamte Online-Umsatz steigerte sich um 14,9% auf 3,73 Mrd. Franken, mit Hotelplan und Digitec Galaxus als stärkste Treiber. Migros Online blieb mit einem Umsatz von 328 Mio. Franken leicht unter dem Vorjahr.
Die zehn Genossenschaften und ihre Tochtergesellschaften erzielten einen Umsatz von 15,9 Mrd. Franken. In den Supermärkten (inklusive Migros Online) sank der Umsatz um 3,1% auf 12,27 Mrd. Franken.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Migros wieder mit steigenden Gewinnen. «Der Geschäftsverlauf ist sehr positiv im Moment mit einem Plus von rund 5 Prozent», sagte Zumbrunnen, der seinen Posten Ende April aufgibt. «Seit zwei bis drei Wochen spüren wir, dass die Teuerung wieder heruntergeht. Die Preise für Transport oder Energie sähen derzeit etwas besser aus als letztes Jahr. «Ich bin der Meinung, dass wir bis Ende Jahr bei 2 bis 3 Prozent landen sollten», sagte Zumbrunnen. Man werde die Preise in diesem Jahr wieder senken.