Beim Emmentaler AOP sanken die Verkäufe im letzten Jahr um 5,8% auf 16'066 Tonnen. Der Rückgang war im Inland mit -8,9% noch stärker als im Export, wo die Verkäufe um 4,4% zurückgingen. Im Export liegt der Emmentaler damit über dem Schnitt: Gesamthaft gingen die Exporte von Schweizer Käse im letzten Jahr um 6,7% zurück, wie die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland in einer Mitteilung anlässlich der Delegiertenversammlung vom 18. April 2023 schreibt.
Beim Emmentaler wurde der Richtpreis zwei Mal erhöht, im Mai 2020 und im August 2022. Die Preiserhöhungen führten in den Exportmärkten zusammen mit der Inflation zu sinkenden Verkäufen. Im wichtigsten Markt Italien konnten die Emmentalerverkäufe um 3,8% zulegen. Allerdings wurden dafür teilweise auch tiefere Verkaufspreise in Kauf genommen. Die Sortenorganisation senkte die Produktionsfreigaben weiter auf 40%, damit die Lagerbestände nicht weiter ansteigen.
Mit einer internationalen Marketingkampagne unter dem Slogan «Share a Piece of You» will Emmentaler Switzerland vor allem jüngere Konsumentinnen und Konsumenten ansprechen. Die Millenials würden auf Werte vertrauen – Transparenz, hohe Qualität und Nachhaltigkeit – die auch den Emmentaler seit je prägten und inspirierten.Hier sei hohes Qualitätsbewusstsein, das Tierwohl, das regionale Handwerk, Herkunft und transparente Prozesse in der Lieferkette wichtig. Die neue Kampagne läuft seit Anfang 2023 in der Schweiz, Italien, Deutschland, Frankreich, den Benelux-Ländern und Spanien.
Im Vorstand der Sortenorganisation sind Adrian Zemp als Milchproduzentenvertreter und Christoph Räz als Käsereivertreter zurückgetreten. Als Nachfolger wurden an der Delegiertenversammlung Christian Troxler aus Schlierbach als Produzentenvertreter und Urs Kämpfer aus Dürrenroth als Käsereivertreter einstimmig gewählt.
Schliesslich wurden an der Delegiertenversammlung traditionsgemäss die besten Emmentaler-AOP-Käsereien prämiert. Im letzten Jahr erreichten 84,5% der Emmentaler-AOP-Laibe eine Top-Bewertung zwischen 19 und 20 Punkten. 97,8% erreichten das Klasse-1-Niveau von 18 bis 20 Punkten. Die Diplome wurden von Emmentaler-AOP-Markenbotschafter Matthias Sempach übereicht. Die goldene Käsereimarke ging an Fritz Lehmann und die Käserei Ursenbach, die 19,83 von 20 möglichen Punkten erreichte.
Die prämierten Käsereien:
Gold: 19.83 Punkte Käserei Ursenbach, Ursenbach, Fritz Lehmann (Affineur: Hardegger Käse AG)
Silber: 19.79 Punkte Käserei Dürrenbühl, Wyssachen, Urs Wüthrich (Milka Käse AG)19.79 Punkte
Biosphären Berg-Käserei Entlebuch AG, Mosigen, Beat Koch (Lustenberger & Dürst SA)
Bronze: 19.75 Punkte Käserei Meikirch, Meikirch, Peter Röthlisberger (Emmi Schweiz AG)
Diplome: 19.71 Punkte Käse vom Schöpfer AG, Käserei Kleinstein, Werthenstein, Albert & Silvio Schöpfer (Gourmino AG)
19.67 Punkte Käserei Buchholterberg AG, Heimenschwand, Hansueli Neuenschwander, DavidMaurer & Beat Santschi (Alpenswiss AG)
19.67 Punkte Käserei Gondiswil, Gondiswil, Thomas Thierstein (Hardegger Käse AG)
19.67 Punkte Käserei Schmid AG, Buttisholz, Erwin Schmid (InterCheese AG)
19.67 Punkte Dorfkäserei Röthenbach i.E., Röthenbach i. E., Jakob Leuenberger (Spirit MarketGmbH)
19.63 Punkte Käserei Höhe, Signau, Alfred Schenk (Cremo SA / von Mühlenen AG)
19.63 Punkte Ganzenberger Käse GmbH, Rohrbachgraben, Andreas Schütz (Emmi Schweiz AG)
19.63 Punkte Wildberg Käse AG, Wildberg, Simon Lehmann (Alibona AG)
19.63 Punkte Käserei Engelburg AG, Engelburg, Michael Wick & Roland Schlegel (Alpenswiss AG)
19.63 Punkte Käserei Seetal AG, Hämikon, Walter Lang (Emmi Schweiz AG)
19.63 Punkte Stampfli Käse GmbH, Geiss, Jules Stampfli (Emmi Schweiz AG)
19.63 Punkte Käserei Gritzenmoos-Trutigen, Sempach-Station, Bruno Dubach (InterCheese AG)