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Die ersten Monate 2022 sind für die Milchmanufaktur Einsiedeln noch etwas verhalten verlaufen. Erst ab Sommer sei das Niveau 2019 immer übertroffen worden, wird René Schönbächler, Chef der Milchmanufaktur im Boten der Urschweiz zitiert. Das Unternehmen habe Ende Jahr ein Umsatz-Plus von über 30 Prozent gegenüber 2019, respektive auch 2021, verzeichnen können. Der Betriebsertrag betrug knapp 6 Millionen Franken, wovon die Gastronomie und der Shop 3,4 und der Grosshandel 2,6 Millionen Franken ausmachten. Es resultierte laut der Zeitung ein Gewinn von 70 000 Franken. Das Eigenkapital beträgt 1,4 Millionen Franken
Im letzten Jahr sei in der Milchmanufaktur rund 120 Tonnen Käse hergestellt worden. Durchschnittlich sei die Menge in den letzten Jahren pro Jahr zwischen 10 und 20 Prozent gewachsen. Man sei aber immer noch ein kleiner Spezialitätenproduzent, so Schönbächler im Interview mit der Zeitung. Die Milchmanufaktur-Produkte werden in der Grossregion Einsiedeln, in der lokalen Hotellerie und Gastronomie oder im Laden der Milchmanufaktur selber verkauft. Zusätzlich beliefert die Käserei Coop und Migros unter den jeweiligen Regio-Labels. Die Kundenstruktur passe zum Konzept der kurzen Transportwege.
Die Käserei, die im letzten Jahr mit Bergkäse an den World Cheese Awards in Wales Gold gewonnen hat, lancierte im 2022 auch die Gastwirtschaft zum Abteihof im Kloster Einsiedeln. Das Kloster Einsiedeln sei immer ein wichtiger Partner gewesen, schliesslich würden einige der Milchlieferanten Höfe bewirtschaften, welche im Eigentum des Klosters seien, so Schönbächler. Das Unternehmen gründete letztes Jahr auch die Tochtergesellschaft MME Events GmbH. Damit will die Milchmanufaktur zusätzliche Tätigkeiten im Event- und Gastro-Pop-up-Bereich, welche nicht in der Region Einsiedeln stattfinden, aufbauen. Damit sollen zusätzliche, direkte Absatzkanäle für die Käsespezialitäten geschaffen werden.
Der Aufbau dieser neuen Geschäftsfelder sei eine Sicherheitsmassnahme, so dass die Milchmanufaktur Einsiedeln AG bei weiteren neuen möglichen Pandemie-Massnahmen nicht wieder auf dem linken Fuss erwischt werde, sagt Schönbächler. Als erstes Grossprojekt konnte das Unternehmen im vergangenen Winter, zusammen mit Partnern, das «Chalet zum Fondue» in Rapperswil und im Zürcher Hauptbahnhof betreiben.
Eine Sorge stelle für Schönbächler die Energiekosten dar, die im vergangenen Jahr um 67 Prozent gestiegen seien. Die Energiesicherheit sei wichtig, darum habe man auch verschiedene Projekte im Solarbereich und der Einrichtung einer Notstromanlage in Angriff genommen.