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Tessiner Supermärkte leiden unter Rückkehr des Einkaufstourismus

Nicht nur Deutschschweizer, auch Tessinerinnen und Tessiner shoppen fleissig ennet der Grenze. Vor allem in Gemeinden, die direkt an Italien angrenzen, spüren die Schweizer Detailhändler den Hang zum Einkaufstourismus.

Tessiner Konsumenten reisen zum Einkaufen wieder gerne über die Grenze. (zVg)

Das Jahr 2022 markierte dabei "die massive Rückkehr der grenzüberschreitenden Einkäufe, in noch grösserem Masse als 2019", sagte ein Sprecher der Migros Tessin am Montag zum "Corriere del Ticino". 2019 gilt jeweils als Referenzjahr vor dem Ausbruch der Coronapandemie, die den hiesigen Händlern aufgrund der Grenzschliessungen massive Zusatzumsätze bescherte.
Auch 2023 sei für den orangen Riesen im Tessin bisher "nicht zufriedenstellend" verlaufen, sagte der Migros-Sprecher weiter. Zwar habe man in den Monaten April und Mai eine leichte Erholung verspürt, doch habe der Migros-Supermarkt in Stabio letzten Monat seine Türen für immer schliessen müssen. Stabio im Bezirk Mendrisio liegt direkt an der italienischen Grenze.
Der Einkaufstourismus in Italien ist den Tessiner Detailhändlern mehr denn je ein Dorn im Auge. Der Präsident des lokalen Dachverbands der Detailhändler (Disti), Enzo Lucibello, sprach von einem "schwierigen Moment für die Branche", und dies trotz der Tatsache, dass viele Produkte in der Schweiz derzeit billiger seien als auf der anderen Seite der Grenze, wo die Inflation über 10 Prozent beträgt.
Die Einkaufszentren in der Region Mendrisio seien aufgrund ihrer Nähe zur Grenze besonders gefährdet: "Je weiter weg von der Grenze, desto geringer der Druck", sagte Lucibello.

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