Viele Lebensmittel sind zwar teurer geworden. Die Bauern profitieren laut SBV aber nicht «angemessen» vom Mehrpreis. (Pixabay)
Laut dem Schweizer Bauernverband (SBV) machen manche Abnehmer Druck, um die Produzentenpreise zu senken. Das sei inakzeptabel, schreibt der SBV in einer Mitteilung. Die Produzentenpreise seien bereits heute zu tief. Grund dafür sei der starke Anstieg der Produktionskosten für Maschinen, Energie, Diesel, Dünger und Futter. Es habe zwar 2022 bei den Produzentenpreisen Erhöhungen gegeben, die Bauern hätten die Kostensteigerung aber nicht vollständig weitergeben können. Es verbleibe ein gesamtlandwirtschaftliches Defizit von 200 bis 300 Millionen Franken, so der SBV. In verschiedenen Branchen, speziell bei der Milch, habe es schon vorher einen Nachholbedarf gegeben, da die Preise im Vergleich zu den Produktionskosten zu tief gewesen seien.
Absenkpfad bringt Kosten
Erschwerend hinzu kommt laut SBV die Umsetzung des Absenkpfades für Pestizide und Nährstoffe. Dieser führe zu einer Reduktion der durchschnittlichen Erträge, zusätzlichem Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten und Risiken im Pflanzenbau. «Die Bauernfamilien brauchen zusätzlich bessere Preise, um Mehrkosten und Einbussen auszugleichen», so die Mitteilung.
Konkret fordert der SBV eine Erhöhung der Produzentenpreise um fünf bis zehn Prozent. Das sei gerechtfertigt, weil im Detailhandel verschiedene Lebensmittel bereits teurer geworden seien, ohne dass die Produzenten angemessen vom Mehrpreis hätten profitieren können.