Der Firmensitz von Lüthi & Portmann in Deisswil. (zVg)
Der Berner Fleischverarbeiter Lüthi aus Deisswil bei Münchenbuchsee ist am Ende. Am Mittwoch wurde im Berner Amtsblatt je eine «vorläufige Konkursanzeige» für die vier Firmen der Gruppe publiziert, die Lüthi & Portmann Fleischwaren AG, die Meinen AG, die Freshfood Logistik AG und die Carna Swiss AG. Das berichtet die Tageszeitung «Der Bund». Die Lüthi-Gruppe hatte am Montag über ihre schwierige Lage informiert und bekannt gegeben, dass die FF Frischfleisch AG mit Sitz im luzernischen Sursee 200 der 300 Angestellten der Gruppe übernehmen werde. Unklar blieb, ob die Frischfleisch AG die Gruppe oder einzelne Firmen daraus übernimmt.
Nun ist klar: Die Frischfleisch AG übernimmt einzig einen Grossteil der Belegschaft und nicht etwa einzelne oder gar alle Firmen der Lüthi-Gruppe. Diese Firmen werden in den Konkurs geschickt. Laut der Zeitung bestätigte die Frischfleisch AG in einer Mitteilung vom Mittwoch ausdrücklich, dass es sich um keine Übernahme der Lüthi-Gruppe handle.
Der Zusammenbruch der Lüthi-Gruppe eröffne der FF neue Möglichkeiten, zitiert die Zeitung die Firma. Die Frischfleisch AG, einer der fünf grössten Fleischverarbeiter der Schweiz, kann die Produktionsstätte in Deisswil mieten und bietet 200 Mitarbeitenden Arbeitsverträge zu gleichen Konditionen an. Gemäss Mitteilung konzentriert die FF ihre Tätigkeit auf die Standorte Sursee, Balsthal und Deisswil, um Synergien aus der Expansion zu ziehen, wie der «Bund» weiter schreibt.
Lücken im Regal
Die Lüthi-Gruppe belieferte mit seinen Produkten mehrheitlich den Detailhandel. Lidl Schweiz sagte gegenüber dem «Bund», aufgrund der aktuelle Entwicklung könne es punktuell zu kurzfristigen Lieferbeschränkungen kommen. Auch bei der Migros Aare könne es wegen der Pleite bei vereinzelten Produkten zu Lieferunterbrüchen kommen, heisst es weiter.
Die Lüthi-Gruppe begründete den Konkurs in einer Mitteilung auf ihrer Website damit, dass «intensiver Preisdruck im Absatzmarkt und stark steigende Kosten in vielen Bereichen (vorab Energie)» das Unternehmen in eine «finanziell prekäre Lage» gebracht. hätten. «Die negative Marktentwicklung konnte trotz aller Anstrengungen - verschiedene Restrukturierungen, Reorganisationen und Sanierungsbemühungen - nicht aufgefangen werden», heisst es weiter.