Die sinkende Kaufkraft im Ausland spüren auch die Schweizer Käser.
Quelle: SCM
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Nach den Corona-bedingten Rekordjahren 2020 und 2021 setzte sich der Negativtrend bei den Käseexporten, der bereits 2022 seinen Anfang nahm, auch im Jahr 2023 unverändert fort. Insgesamt wurden 73’494 Tonnen Schweizer Käse im Wert von 710.8 Mio. Franken exportiert. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr mengenmässig eine Abnahme von -4.5% und wertmässig -3.2%, wie Switzerland Cheese Marketing (SCM) in einer Mitteilung schreibt. Mit Ausnahme der Kategorie «Frischkäse und Quark» waren sämtliche Käsekategorien rückläufig. Die Käseexporte sind damit unter die Marke des Vor-Coronajahrs 2019 gefallen, als 75'794 Tonnen exportiert wurden.
Die angespannte geopolitische Weltlage, die anhaltende Inflation in den Hauptexportmärkten und die Stärke des Schweizer Frankens hätten zu den Exporteinbussen geführt, schreibt die Käsemarketingorganisation SCM weiter. So befinde sich der Hauptexportmarkt Deutschland am Rande einer Rezession. Zudem würden gewisse Verbraucher, die früher Premium-Lebensmittel wie Schweizer Käse kauften, sich diesen nicht mehr im gleichen Masse leisten können.
Der Hauptmarkt für Schweizer Käse ist Europa mit 82% der exportierten Menge respektive 60’153 Tonnen, was im Vergleich zu 2022 einer Abnahme von -4.5% entspricht. Die Exporte nach ausserhalb Europa reduzierten sich 2023 auf total 13’341 Tonnen Schweizer Käse oder -4.7% im Vergleich zum Vorjahr. Der Export in die USA nahm um -2.7% von 8889 Tonnen auf 8650 Tonnen ab.
Importe nahmen weiter zu
Die Käseexporte sind letztes Jahr moderat um 1.6% gestiegen, es wurden 74‘266 Tonnen Käse im Wert von 533.4 Mio. Franken importiert. Damit überstiegen die Importe mengenmässig zum ersten Mal die Exporte. Da die Schweiz vor allem günstigen Käse importiert und teureren Käse exportiert, ist die wertmässige Handelsbilanz unter dem Strich mit einem Plus von 177.4 Mio. Fr. weiterhin positiv (Vorjahr: + 232.6 Mio. Fr.).
Der durchschnittliche Importpreis betrug 2023 rund 7.18 Fr./kg (Grosshandelspreis). Die Differenz zum Exportpreis beträgt 2.49 Franken. Der Grossteil der Importe entfällt auf die Kategorie «Frischkäse und Quark»mit 32’290 Tonnen (43.5% des Gesamtimports). Ein bedeutender Anteil der Importe wird durch die Nahrungsmittelindustrie und die Gastronomie verarbeitet. Preisgünstige Importprodukte hätten sich während der Pandemie zudem im Schweizer Detailhandel etabliert und seien nun fester Bestanteil des Käsesortiments, so die SCM. Die Importe stammen aus Europa, insbesondere aus Italien (26’707, +1.2%), aus Deutschland (18’769t,-2.2%) und aus Frankreich (12’626t, -0.1%).