Am Dienstagabend kostete ein US-Dollar rund 88,7 Rappen, nachdem es am frühen Morgen mit 87,6 noch mehr als ein Rappen weniger waren. Das aktuelle Niveau entspricht dem tiefsten Stand gegenüber dem auch als Greenback benannten Dollar seit Mitte November.
Für einen Euro mussten derweil am Abend gut 95 Rappen bezahlt werden nach 94,3 Rappen am Morgen. Letztmals klar über der 95er-Marke notierte das Euro/Franken-Paar Mitte Dezember.
Zinsen früher senken?
Für einmal schwächten gleich zwei Effekte den Franken. Am Morgen waren es die hiesigen Inflationszahlen für den Januar. So sank die Schweizer Teuerung auf 1,3 Prozent von 1,7 Prozent im Dezember. Dieser deutliche Rückgang kam sehr überraschend. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten im Vorfeld nämlich mit einer Teuerungsrate im Bereich von 1,5 bis 2,2 Prozent gerechnet.
Der deutliche Rückgang wiederum bedeutet, dass ein erster Zinssenkungs-Schritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) möglicherweise früher kommen wird als bisher erwartet. Die SNB könnte gar als erste Zentralbank der G10-Staaten in diesem geldpolitischen Zyklus die Zinsen senken, meinte ein Analyst.
Bald Lagebeurteilung
Eventuell geschieht dies bereits an der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB am 21. März – diverse Beobachter erwarten dies jedenfalls so. Da damit die Zinsdifferenz sich zu Ungunsten des Schweizer Franken vergrössern würde, kam der Franken heute unter Druck.
Am Nachmittag kam dann noch ein zweiter Effekt dazu. In den USA passierte nämlich das Gegenteil: Die Januarinflation sank zwar auch auf 3,1 von 3,4 Prozent, aber das war weniger stark als von Experten erwartet. Das heisst auch, dass die erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed eher später als früher erfolgen wird, was wiederum dem US-Dollar heute – auch gegenüber dem Euro – Auftrieb gab.